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Die Ursprünge Berns - Dillum

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283Je länger ich überlegte, desto sicherer wurde ich: Das Erdwerk wardie Spitze eines Wallwinkels. Und der Wall gehörte zum gleichenSystem des sogenannten inneren Südwalls bei der Arena.Damit war bewiesen, daß der heilige Bezirk mit den Tempeln unddem Mauerrund auch gegen Norden abgeschlossen war.<strong>Die</strong> Orientierung des Nordwalles läßt sich anhand einer Geländestufe,die nach Bremgarten zielt, ungefähr bestimmen. Sehr wahrscheinlichfolgte sie dem Sonnenaufgang zur Zeit der Sommersonnenwende,also 54° NE.Der neu erkannte Wall grenzte demzufolge auch das alte Straßendorfim Reichenbachwald, den Vicus gegen Süden ab.<strong>Die</strong> nordöstliche Wallspitze des inneren Walls der Engehalbinsel isteindeutig zu bestimmen.Aber in der Erdaufschüttung klafft ein großes Loch: Zu einer bestimmtenZeit hat hier jemand gegraben.Meine Vermutung war richtig. Später las ich in einem alten archäologischenBericht, daß man zu Beginn der 1920er Jahre dort sondiert,aber nichts gefunden habe.Von Westen sieht die Wallspitze im südöstlichen Reichenbachwaldaus wie ein kleiner Hügel – ein Grabhügel. Deshalb also hat mandort ein Loch ausgehoben. Man hoffte, ein Grab und vielleicht reicheSchätze zu finden.<strong>Die</strong>se Begebenheit zeigt deutlich: Bodensondierungen sind nichtimmer sinnvoll. Bei solchen Grabungen werden viele Merkmale imGelände zerstört.<strong>Die</strong> Sache mit der sinnlosen Grabung beweist auch, daß die ArchäologieFunde für wichtiger hält als sichtbare Spuren im Gelände.<strong>Die</strong> Entdeckung eines nach Norden gerichteten Walles nördlich desEngemeisterguts revolutionierte die Auffassungen von der alten Engehalbinsel.Wie gesagt wurde bisher behauptet, der ganze innere Perimeter derEngehalbinsel sei mit Wällen gegen die Aare befestigt gewesen.Der Nachweis einer geschlossenen Befestigung des Engemeisterguts(Abbildung 92) bedeutet das Ende der Theorie eines einzigenOppidums in der Enge. Es gab dort nicht eine, sondern mehrere Befestigungen.Dazu ist es nötig, wiederum die Topographie der Engehalbinsel nachden Karten und den Befunden zu studieren.

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