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Die Ursprünge Berns - Dillum

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255Geristein war nicht nur ein Burgplatz, sondern sicher auch ein Wallfahrtsort.Das beweist eine andere Eigentümlichkeit:Auf der inneren Wand des südlichen Halsgrabens der Burg findetsich in zwei Metern Höhe eine gut erhaltene in den Felsen gehaueneNische.Sicher war dies eine Nische für ein Heiligenbild. Und der Zusammenhangmit der wenige Dutzend Meter entfernten Elefantenfigur istoffensichtlich.Endlich gibt es westlich unterhalb des Burgplatzes von Geristein eineovale Höhle mit einer schön gearbeiteten runden Öffnung: Kaverneoder vorgeschichtlicher Kultraum? – In der Vorgeschichte und imfrühen Christentum gab es etliche Höhlenkulte.Zuletzt weist auch der Ortsname von Geristein auf die ursprünglichereligiöse Bedeutung des Platzes hin. Hebräisch ger, Mehrzahl ger’imheißt Pilger, Pilgerstätte.Ein zweiter bedeutender Felstorbogen findet sich im Berner Jura.Am Nordende der Schlucht von Sonceboz, gleich südlich der OrtschaftTavannes liegt die bekannte Pierre Pertuis (Abbildung 84).Es ist dies ein künstlicher Tunnel, welcher zur Anlage eines Wegesdurch eine in die Schlucht vorspringende Kalkrippe gehauen wurde.Der Durchstich der Pierre Pertuis soll „römisch“ sein. Als Beweis wirdauf die Inschrift verwiesen, welche über dem Südeingang zu sehenist. <strong>Die</strong>se nennt einen Marcus Junius Paternus als Vizegouverneurder helvetischen Kolonie Aventicum.<strong>Die</strong> Inschrift ist zu schön, um wahr zu sein. Sie gehört in die Zeit dergroßen Geschichtsfälschung der Barockzeit.Aber der Weg durch die Klus, damit auch der Felsdurchstich, ist altund datiert sicher in vorgeschichtliche Zeiten.Als ich von den vielen Felstorbogen in Europa hörte, begann michauch die Pierre Pertuis zu interessieren: Läßt sich in diesem Felsentorvielleicht ebenfalls eine Tierfigur erkennen?Eine Begehung des Ortes im Frühling 2004 führte zu einer Offenbarung.<strong>Die</strong> Pierre Pertuis ist nicht bloß ein Straßendurchstich, sondern enthältauch ein Tierbild.Besonders von Norden her sieht der Felsen fast elegant aus. Er bildeteinen nach abwärts gerichteten und sich verjüngenden Bogen,

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