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"25 Jahre Psychiatrie-Enquete" Teil II - Aktion Psychisch Kranke e.V.

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lichen Komponenten einer autonomen und normalen Lebensführung<br />

stellen soziale Beziehungen dar. Soziale Beziehungen machen<br />

den Kern der subjektiv empfundenen Lebensqualität aus (9). Wenn<br />

auch die Versorgungspraxis in den verschiedenen Ländern ganz<br />

unterschiedlich ausfallen mag, ihr Erfolg wird von den Betroffenen<br />

daran gemessen, ob es gelingt, soziale Unterstützung für die Betroffenen<br />

zu gewinnen und ihnen zu helfen, soziale Netze aufzubauen.<br />

Deshalb sollten die Betroffenen auch anerkennen, dass die professionellen<br />

Helfer eine wichtige Rolle in ihrem Unterstützungssystem<br />

darstellen können.<br />

Zuletzt sollte auch noch erwähnt werden, dass die vorgenannte<br />

Integration in normale Lebensbezüge nicht allein in den Händen<br />

der beteiligten Helferinnen und Helfer, Angehörigen und Betroffenen<br />

liegt. Ob Integration gelingt ist auch eine Frage, ob das Stigma,<br />

das mit psychischer Krankheit verbunden ist, wenn schon nicht<br />

überwunden, so doch bewusst gemacht werden kann (10). Vor dem<br />

Hintergrund der öffentlichen Meinung werden die wichtigen Entscheidungen<br />

über die Ressourcenallokation in der Gesellschaft getroffen<br />

werden. Deshalb ist psychiatrische Versorgung nicht nur eine<br />

medizinisch-psychiatrische, sondern eine politische Aufgabe.<br />

Literatur<br />

Wulf Rössler<br />

1. BRUNDTLAND GH. Mental health in the 21st century. Bulletin of the<br />

WHO 2000; 78 (4): 411.<br />

2. FEACHEM R. Health systems: more evidence, more debate. Bulletin of<br />

the WHO 2000; 78: 715.<br />

3. MCCUBBIN M, COHEN D. Extremely Unbalanced: Interest divergence<br />

and power disparities between clients and psychiatry. International<br />

Journal of Law and Psychiatry 1996; 19: 1–<strong>25</strong>.<br />

4. MCKEE M, JACOBSON B. Public health in Europe. The Lancet 2000;<br />

356: 366–70.<br />

5. MCMICHAEL AJ, BEAGLEHOLE R. The changing global context of public<br />

health. The Lancet 2000; 356: 495–9.<br />

6. MURRAY CJL. A framework for assessing the performance of health<br />

systems. Bulletin of the WHO 2000; 78: 717–31.<br />

7. WHO International Consortium in Psychiatric Epidemiology. Crossnational<br />

comparisons of the prevalences and correlates of mental<br />

disorders. Bulletin of the WHO 2000; 78 (4): 413–26.<br />

8. EICHENBERGER A, RÖSSLER W. Comparison of self-ratings and therapist<br />

Wertebestimmte Gesundheitsversorgung – eine Plattform<br />

für eine gesamteuropäische Gesundheitspolitik<br />

ratings of outpatient’s psychosocial status. J Nerv Ment Dis 2000: 188:<br />

297–300.<br />

9. RÖSSLER W, SALIZE HJ, CUCCHIARO G, KERNIG C. Does the place of<br />

treatment influence the quality of life of schizophrenics? Acta Psychiatr<br />

Scand 1999: 100: 142–148.<br />

10. LAUBER C, NORDT C, SARTORIUS N, FALCATO L, RÖSSLER W. Public<br />

acceptance of restriction on mentally ill people. Acta Psychiatr Scand<br />

2000: 102 (Suppl. 407): 26–32.<br />

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