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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Hieronymus Stettler hat ebenfalls Justinger-Abschriften hergestellt<br />

und an der Schöpfung der Berner Geschichte mitgewirkt.<br />

Beispielsweise nennt nur Hieronymus einen bedeutenden Schneefall<br />

in Bern im Januar 1438. – Das ist klar als Vorbedeutung auf die<br />

sechs Römerzahlen (6 x 15 Jahre) später erfolgte Reformation in<br />

Bern im Januar 1528 zu verstehen.<br />

Aber bei Richard Feller und in den anderen neueren Geschichtsdarstellungen<br />

fehlt diese Begebenheit fast selbstverständlich.<br />

Justinger wie Anshelm wie Stettler verwenden für ihre Darstellungen<br />

Zeitregister, Urkunden und andere Quellen wie Ratsmanuale und<br />

Missivenbücher. – Auch diese Grundlagen mußten zuerst fabriziert<br />

werden.<br />

Und bei Justinger finden sich „Lieder“ eingestreut, also Texte über<br />

bedeutende geschichtliche Ereignisse wie den Laupenkrieg und den<br />

Einfall der Gugler.<br />

Aber solche Reime finden sich auch in dem gedruckten Werk von<br />

Stettler, also in den Annales und im Chronicon eingestreut. Beispielsweise<br />

wird die Gründung der <strong>Eidgenossen</strong>schaft mit folgendem<br />

Vers betitelt:<br />

Als Demut weint und Hoffahrt lacht, da ward der Schweizer Bund<br />

gemacht. (S. 29)<br />

Die beiden Stettler waren ungemein produktiv. Aber nur einer oder<br />

zwei konnten nicht die ganze Geschichte schreiben.<br />

Hinter der großen bernischen Geschichtserfindung ist eine ganze<br />

Schreibstube, ein runder Tisch von Geschichtsliteraten mit Hilfskräften<br />

und Zuträgern anzunehmen.<br />

Detailforschung könnte am Beispiel der älteren Berner Historiographie<br />

die Struktur und Arbeitsweise der Grossen Aktion erhellen.<br />

Sicher hat Stettler beispielsweise einen Zusammenhang mit dem<br />

französischen Gelehrten Jacques Bongars mit den angeblichen Lebensdaten<br />

„1543 bis 1612“. – Die berühmte Bongarsiana-Bibliothek<br />

nämlich sei „1632“ durch die Vermittlung eines von Erlach in Bern<br />

angekommen. - Stettler scheint ganze Bibliotheken und Nachlässe<br />

zusammengestellt zu haben.

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