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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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ner ganzen Fülle und Tiefe (Handbuch, I, 439) entwickelte: Der Wille<br />

Gottes, seines Sohnes und die heiligen Schriften galten für ihn nun<br />

als die alleinigen Grundlagen des Glaubens.<br />

Die geistliche Propaganda Zwinglis war so erfolgreich, daß die Stadt<br />

schon „1524“ die Reformation durchführte.<br />

Aber auch die folgenden Jahre zeigten den Zürcher Theologen in einer<br />

geradezu stupenden Aktivität in der Verteidigung des neuen<br />

Glaubens und in der Abwehr von Altgläubigen und Wiedertäufern.<br />

Zwinglis Prestige als geistiger Kirchenfürst läßt sich daran ermessen,<br />

daß er für seinen Gang an die Berner Disputation vom „Januar 1528“<br />

ein Geleit von 200 wohlgewappneten Männern bekam, wie Valerius<br />

Anshelm berichtet.<br />

Zwingli war bereits als Leutpriester auch ein militärischer Kämpfer.<br />

Und als Kirchenfürst von Zürich drängte er die Stadt zu einer kriegerischen<br />

Auseinandersetzung mit den eidgenössischen Orten, welche<br />

den neuen Glauben ablehnten. Es kam zum Krieg und zu Zwinglis<br />

Untergang.<br />

Die Zürcher entwickelten nämlich merkwürdigerweise wenig Eifer, für<br />

den neuen Glauben ins Feld zu ziehen. Viele zogen wyder iren willen<br />

– wie der Chronist Edlibach anmerkt - mit Zwingli in den Krieg.<br />

Bei Kappel am Albis kam es zur Schlacht mit den Schwyzer <strong>Eidgenossen</strong>.<br />

Die Städter mußten unter großen Verlusten zurückweichen.<br />

Zwingli selbst fiel.<br />

Bekanntlich werden zwei Kappeler Kriege genannt: 1529 und 1531.<br />

– Aus numerologischen Gründen muß das erste Datum als ursprünglich<br />

angesehen werden. Denn als natürliches Vorzeichen wütete<br />

„1529“ eine todbringende Pestkrankheit in Helvetien und Germanien,<br />

wie die Helvetische Chronologie vermeldet.<br />

Die Biographie Zwinglis ist detailliert bekannt, seine schriftlichen<br />

Zeugnisse umfangreich. Trotzdem stellt Zwingli eine Kunstfigur dar<br />

wie Luther, Calvin und die anderen Reformatoren.<br />

Bereits vorher wurde erwähnt, daß Erasmus in Basel stark auf Zürich<br />

und auf Zwingli einwirkte. Zwischen dem Humanisten und dem Reformatoren<br />

bestehen deutliche Verbindungen.<br />

Erasmus gab bekanntlich die Schriften von Basilius von Caesarea<br />

heraus - und verfaßte sie wohl auch. Und Zwingli war ein redegewandter<br />

Theologe, Reformer und Kirchenfürst.

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