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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Eine genauere Untersuchung würde hier sicher zu staunenswerten<br />

Erkenntnissen führen. – Aber daß die griechischen Kirchenväter im<br />

Westen und zur Zeit der Glaubensspaltung geschrieben wurden,<br />

muß nicht mehr bewiesen werden.<br />

Genf wurde nachmals „das protestantische Rom“ genannt. Dabei<br />

brauchte die Stadt angeblich länger als die anderen Orte in der<br />

Schweiz, um sich zur Reformation durchzuringen.<br />

Aber nach den ältesten Chroniken – also Stumpf und der Helvetischen<br />

Chronologie – wurde Genf zeitgleich mit Bern, also „1528“ reformiert.<br />

Jean Calvin, der Vollender der Genfer Reform, war ebenfalls ein<br />

Fremder. Als Flüchtling aus Frankreich traf er zuerst in Basel ein, wo<br />

der große Kenner der Bibel und der Kirchenväter seine Christianae<br />

Religionis Institutio schrieb – die Glaubensgrundlage für die Calvinisten.<br />

Doch ein erster Versuch in Genf zu wirken, endete mit Calvins Vertreibung.<br />

Erst „1541“ konnte der Theologe mit seiner Wirksamkeit in<br />

der Stadt beginnen, welche er bis zu seinem Tode „1564“ fortführte.<br />

Die calvinistische Lehre wurde von den Katholiken ebenso heftig bekämpft<br />

wie diejenige von Luther – aber mit unglaublicher zeitlicher<br />

Verzögerung:<br />

Verurteilt wurde die Häresie Calvins auf den Konzilien von „1639“<br />

und „1642“. Diese aber fanden in Konstantinopel (!) statt, wie Dionysius<br />

Petavius (Denis Pétau) in seiner Konzilienliste vermerkt.<br />

Ließen die Osmanen eine christliche Glaubensversammlung in ihrer<br />

Hauptstadt zu?<br />

Nach Zwinglis Tod erhält Zürich in Heinrich Bullinger einen überaus<br />

fähigen und phänomenal begabten Nachfolger: Dieser wurde nämlich<br />

schon mit 18 (!) Jahren Lehrer für Exegese des Neuen Testamentes<br />

im Kloster Kappel!<br />

Auch das ist merkwürdig: Die großen Schweizer Reformatoren hatten<br />

alle ebenso fähige Nachfolger: In Zürich folgte Bullinger nahtlos<br />

auf Zwingli. - In Bern führte Johannes Haller die Tätigkeit von Berchtold<br />

Haller fort. - Und in Genf war es Theodor von Beza oder Bèze,<br />

der nach Calvins Tod dessen Geist verwaltete.<br />

Zeitgenosse und Geistesverwandter Bullingers in Zürich war der<br />

Theologe und Geschichtsschreiber Josias Simler, „1530 – 1576“.

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