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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Interessant ist etwa eine Bauinschrift aus Avenches, worin sich die<br />

offenbar bedeutende Korporation der Aare-Schiffer (nautae Aruranci)<br />

verewigt hat (Walser, I, 186 f.).<br />

Ebenso bedeutend ist der Altar aus dem Tempelbezirk Allmendingen<br />

bei Thun, welcher eine Widmung der Leute aus der Lindt-Region an<br />

die Alpengötter enthält (Alpibus ex stipe regionis Lindensis) (Walser,<br />

II, 32 f.).<br />

Doch wenn Ortsnamen, römische Kaiser und historische Ereignisse<br />

erwähnt werden, geraten diese angeblich römischen Inschriften bald<br />

ins Zwielicht des Fälschungsverdachtes.<br />

Beispielsweise sind aus dem Gebiet der Schweiz etliche Meilensteine<br />

bekannt geworden. Es gibt auch sogenannte Leugen-Steine, weil<br />

das keltische Wegmaß die Leuge war, die hier einen Wert von 2225<br />

Metern hatte.<br />

Nun wird behauptet, die „Römer“ hätten ihre eigene Meile eingeführt,<br />

aber nach zwei Jahrhunderten „auf vielseitigen Wunsch der Bevölkerung“<br />

wieder die Leuga zugelassen, die anderthalb römische Fußmeilen<br />

hat. Doch von wo weiß man, daß die Meilensteine älter, die<br />

Leugen-Steine jünger sind?<br />

Die Althistoriker wenden ein, daß die Wegsteine neben Distanzangaben<br />

Widmungen an römische Kaiser enthalten und somit datierbar<br />

seien. Aber die römische Kaiserfolge ist so eine Sache. Sie enthält<br />

eine Menge Verdoppelungen und Duplizitäten, auch mit Herrscherreihen<br />

aus anderen angeblichen Geschichtsepochen. Fomenko und<br />

ich haben diese Parallelitäten ausführlich analysiert.<br />

Die Nennung eines römischen Kaiser auf Inschriften ist ein Synonym<br />

für Fälschung.<br />

Beispielweise hat man in Sitten einen Leugen-Stein entdeckt, der 17<br />

keltische Meilen von Aventicum angibt, folglich nach der Meinung<br />

der Forscher verschleppt sein muß (Walser, III, 166 f.).<br />

Aber wer hat ein Interesse, schwere Blöcke über weite Distanzen zu<br />

verfrachten? – Und diese Wegsäule nennt als Herrscher Trebonianus<br />

Gallus aus der Zeit der Soldatenkaiser. – Schon früher ist mir<br />

aufgefallen, daß dieser Herrschername unmöglich antik sein kann.<br />

TREBONIANUS GALLUS nämlich liest sich als (un) très bon Gaulois<br />

= ein sehr guter Franzose und verweist auf die relativ junge Entstehung<br />

dieser Geschichte.

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