BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Viele heutige Geschichtsforscher scheinen demgegenüber Männer
ohne Eigenschaften zu sein, die sich mit Mauscheleien vor klaren
Aussagen drücken.
Die Ansichten von Bruno Meyer hingegen können nur noch als ärgerliche
Fortsetzung einer gewissen Tendenz bezeichnet werden.
Dessen Weißes Buch und Wilhelm Tell erschien zuerst 1959 im Geschichtsfreund,
der Zeitschrift des Geschichtsvereins der inneren Orte,
bevor es 1985 als Buch mit einem anonymen Nachwort neu herausgegeben
wurde.
Die Befreiungsgeschichte müsse methodisch verarbeitet werden,
denn nur der objektive Gehalt könne vereinigt werden, fordert Bruno
Meyer als theoretische Grundlage (B. Meyer, 149).
Läßt man diesen unverständlichen Begriffsnebel auf der Seite, so
wird schnell klar, daß Bruno Meyer sich als getreuer Nachfolger seines
Namensvetters Karl Meyer ausgibt und alles daran setzt, die
Gründung der Eidgenossenschaft, die Befreiungslegende und die
Wilhelm Tell-Sage als historische Geschehnisse hinzustellen.
In seinen Begründungen aber fehlt bei Bruno Meyer die wenigstens
äußerliche Überzeugungskraft eines Karl Meyer. Statt dessen begegnet
man willkürlichen Annahmen und logisch verwerflichen Argumenten.
Die wichtigste Quelle ist für Bruno Meyer auch wieder das Weiße
Buch von Sarnen. Dieses genieße an Alter und Güte einen ausgeprägten
Vorrang (B. Meyer, 159). – Aber bekanntlich stammt diese
Chronik aus der Zeit „um 1470“ – und das ist doch sehr weit entfernt
von den Geschehnissen „um 1300“.
Aber wo ein Wille, da auch ein Weg. Das Weiße Buch habe einen
Vorläufer „um 1430“, behauptet die Forschung. - Bruno Meyer weiß
noch viel mehr über diese erste Chronik: Die vorgängige Geschichte
sei von einem Johannes Wirz verfaßt worden. – Von wo Meyer das
herholt, bleibt rätselhaft.
Nicht nur dies. Bekanntlich beruht das Weiße Buch mit der Tellen-
Geschichte ganz auf Justinger.
Aber Bruno Meyer darf wie Karl Meyer nicht anerkennen, daß der
Berner Chronist die Sarner Chronik beeinflußt hat. Also behauptet
er, ohne Belege zu liefern: Johannes Wirz sei eigens nach Bern ge-