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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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202<br />

Das Denkmal für Rudolf von Erlach in Bern<br />

In den 1820er Jahren kam in Bern die Idee auf, Rudolf von Erlach, dem Anführer in<br />

der sagenhaften Schlacht bei Laupen, ein Denkmal zu setzen. Das Projekt des<br />

Bildhauers und Professors Joseph Volmar, eine bronzene Reiterstatue, setzte sich<br />

durch.<br />

Dank einem Kunstmäzen war 1847 die Finanzierung des Denkmals sichergestellt<br />

und der Künstler konnte an die Ausführung gehen. Die Hauptfigur wurde aus eingeschmolzenen<br />

Kanonenrohren gegossen und kam auf ein steinernes Postament,<br />

welches von vier metallenen Bärenfiguren flankiert wurde.<br />

Der Ort der Aufstellung war bis zuletzt umstritten. Ebenso verhielt sich die Berner<br />

Regierung dem Erlach-Denkmal merkwürdig abweisend. – Im Mai 1849 schließlich<br />

konnte das Reiterdenkmal eingeweiht werden. Sein Standplatz war vor dem Münster.<br />

Interessant an der Aufstellung war, daß Rudolf von Erlach gegen Osten, also auf die<br />

Kathedrale zu ritt.<br />

Das Reiterdenkmal für Rudolf von Erlach kostete die für damalige Verhältnisse große<br />

Summe von 23'000 Franken.<br />

Nach einem Jahrhundert auf dem Münsterplatz wurden die Stimmen immer stärker,<br />

die eine Versetzung des Denkmals forderten. Dies geschah 1961. Aber erst 1969<br />

fand man einen neuen Aufstellungsort für die Reiterfigur: die Grabenpromenade<br />

beim Kornhausplatz in Bern. – Jetzt durfte der Held gen Westen Richtung Laupen<br />

schauen, wie das logisch wäre.<br />

Das Reiterstandbild Rudolfs von Erlach kann heute besser geschätzt werden als zu<br />

seiner Zeit. Auf jeden Fall ist das Kunstwerk ein bedeutendes materielles Zeugnis<br />

für den Patriotismus im 19. Jahrhundert.<br />

Auch künstlerisch überragt Rudolf von Erlach bei weiten andere Denkmäler des<br />

gleichen Jahrhunderts für historische Persönlichkeiten in der Stadt Bern<br />

Das ungefähr zeitgleiche Denkmal für Herzog Berchtold von Zähringen, heute neben<br />

der Nydegg-Kirche, wirkt demgegenüber kitschig; und das Denkmal für Adrian<br />

von Bubenberg von Ende des 19. Jahrhunderts, heute am Hirschengraben aufgestellt,<br />

in unangenehmer Weise pathetisch.<br />

Merkwürdigerweise kam ein wichtiges Monument im bernischen 19. Jahrhundert<br />

nicht zur Ausführung: das Projekt für ein eidgenössisches National-Denkmal (Abbildung<br />

23).

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