BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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In diesem Jahr zwangen die Eidgenossen zuerst die Burg Greifensee
an dem gleichnamigen Gewässer zur Übergabe. Diese Geschichtsepisode
ist hoch bedeutsam.
Die Feste Greifensee wurde von einem Wildhans von Landenberg
mit genau 72 (6 x 12) Mann verteidigt. Die Eidgenossen nahmen
Rache und köpften einen großen Teil der Besatzung - gegen die
Schwyzer Sitten (contra mores Helveticum), wie die Helvetische
Chronologie schreibt.
Die Zahl zwölf, die in dieser historischen Episode vorkommt, ist
ebenso bedeutungsvoll wie der Vorname des Anführers der Verteidiger:
WILDHANS liest sich wie WILDHAUS, der Geburtsort von Huldrych
Zwingli im Toggenburg.
Die Hebräer vom Waldberg nehmen in Greifensee bereitwillig wie die
Makkabäer ihr Martyrium auf sich.
Der Name GREIFEN wird von cherub, dem Racheengel abgeleitet. –
Aber man muß eher das hebräische Wort cherev = Schwert als Ursprung
annehmen.
Hierauf belagerten die Eidgenossen Zürich. Aber wie bei Troja erwies
sich die Stadt als uneinnehmbar.
Nun hörten die Eidgenossen den Ruf: O Grîfensee, schwer ist dîn
Rach! Die Vergeltung erschien drei Monate nach dem Massenmord.
Wiederum kam aus Frankreich und dem Elsaß ein beschäftigungsloses
und bunt zusammengewürfeltes Söldnerheer, vom französischen
Dauphin, dem späteren Ludwig XI. angeführt. Die angeblich
30'000 (!) Mann starke Soldateska wurde Arme Jäcken oder
Schnaggen genannt und fand in den Geschichtsbüchern Eingang als
die Armagnaken, weil einer ihrer Anführer ein Graf von Armagnac
war.
Das wüste ausländische Söldnerheer zog merkwürdigerweise an
den Toren Basel vorbei und erwartete die Eidgenossen vor der
Stadt.
Im Siechenhaus von Sankt Jakob an der Birs verschanzte sich ein
eidgenössisches Streifkorps von etwa 1500 Mann. Heldenhaft verteidigte
es sich gegen eine zwanzigfache Übermacht. Die meisten
Schwyzer fielen, vom Siegen erschöpft, wie es heißt. – Basel wollte
einen Auszug schicken, ließ es dann aber bewenden. – Das Söldnerheer
zog trotz seines Sieges ab und verlor sich.