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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Das Großmünster in Zürich nach einem Gemälde von Hans Leu<br />

dem Älteren<br />

Von dem Maler Hans Leu dem Älteren sind zwei Tafelgemälde erhalten, die Zürich<br />

von Süden und von Norden darstellen. Das Bild nach Süden zeigt die Fraumünsterkirche<br />

mit dem Üetliberg im Hintergrund. – Es wird gesagt, daß das Gemälde vorreformatorisch<br />

sein müsse, weil katholische Heiligendarstellungen übermalt seien.<br />

Die Stadtansicht nach Norden zeigt einen Ausschnitt aus der Zürcher Altstadt rechts<br />

der Limmat, die man in ungefähr noch heute wieder erkennt. – Und besonders zeigt<br />

sich das Großmünster in seinem jetzigen Baubestand. Diese Stadtkirche ist in ihrem<br />

Kern romanisch, aber später gotisiert worden.<br />

In welcher Zeit ist das Großmünster gebaut worden? – Unter der heutigen Kirche<br />

wurde der Grundriß einer dreischiffigen Basilika festgestellt. – Die romanische Kirche<br />

wird von ihren ältesten bis zu ihren jüngsten Teilen auf „anfangs 1100 bis 1225“<br />

datiert.<br />

Kunsthistoriker folgen blind den Vorgaben der allgemeinen Geschichte. Anders läßt<br />

sich die absurd frühe Datierung des Sakralbaus nicht erklären.<br />

Eine nach der Evidenz orientierte Baugeschichte läßt die Gotik vielleicht um 1730<br />

beginnen. Die Stadtansichten von Leu sind also im 18. Jahrhundert entstanden.<br />

Das Großmünster wurde im Baustil der Romanik angefangen. Die Fertigstellung<br />

aber fiel in die Gotik. – Daraus erklärt sich das Stilgemisch des Großmünsters – und<br />

in einem gewissen Sinne auch die Baugeschichte des Fraumünsters auf der linken<br />

Limmat-Seite.<br />

Das Münster zu Basel zeigt ebenfalls einen romanisch-gotischen Mischstil.<br />

Für das Münster zu Bern aber wurde die romanische Vorgängerkirche abgerissen,<br />

das Bauwerk folglich in rein gotischem Stil errichtet.<br />

Zwischen der Romanik und der Gotik liegen nur Jahre, nicht Jahrzehnte und Jahrhunderte.<br />

Heute präsentiert sich das Großmünster in Zürich in einer pseudoursprünglichen<br />

Romanik im Geschmack des 20. Jahrhunderts. Und außen und innen sieht man arrangierte<br />

Zeugnisse und Denkmäler der angeblichen Reformatoren Zwingli und Bullinger.

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