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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Hans Fründ soll „1469“ gestorben sein und schrieb „1447“ als Gerichts-<br />

und Stadtschreiber von Luzern eine Darstellung des <strong>Alte</strong>n Zürichkrieges,<br />

die bis 1446 reicht. Angeblich hat Krankheit die Weiterführung<br />

der Chronik verhindert – obwohl Fründ nachher noch achtzehn<br />

Jahre lebte.<br />

Weshalb schreibt ein Luzerner Zürcher Geschichte?<br />

Es wurde schon erwähnt, daß die Berner Chronisten der Burgunderkriege,<br />

also Tschachtlan und Diebold Schilling, für den genannten<br />

Krieg FRÜND verwerten.<br />

Bei der Analyse des Namens drängt sich der Verdacht auf, daß Bern<br />

hier der Stadt Zürich FREUND-eidgenössische Hilfestellung in Sachen<br />

Geschichtsschreibung geleistet hat. – Und gleichzeitig wurde<br />

so ein Chronist dazwischen geschaltet, der größere Objektivität fingierte.<br />

Werner Steiner stammte aus Zug, schrieb aber in Zürich. Er soll von<br />

„1492 bis 1542“ gelebt haben. Steiner verfaßte eine schweizerische<br />

Bilderchronik, die rege benutzt wurde und worin er als erster einen<br />

eidgenössischen Bundesbrief vom Jahr 1291 erwähnt. – Daß Steiner<br />

vor dem 18. Jahrhundert nicht glaubwürdig ist, zeigen seine ausgiebigen<br />

Bibelzitate und seine Sammlung historischer Volkslieder der<br />

Schweiz – hier ein Zeitgenosse von Justinger.<br />

Als hübsche Anekdote ist bei Werner Steiner zu erwähnen, daß er<br />

angeblich „1519“ eine Palästina-Reise gemacht und sich auf dem<br />

Weg dorthin in Venedig eine gedruckte Bibel (!) gekauft habe.<br />

Ein Blick in die Westschweiz soll den kurzen Überblick abschließen.<br />

François de Bonivard, „1493 – 1570“, erlangte durch Lord Byrons<br />

Gedicht über The Prisoner of Chillon Berühmtheit. Der Geistliche,<br />

Geschichtsschreiber und Philologe wurde nämlich als savoyischer<br />

Untertan von seinen Oberen in einer kirchlichen Angelegenheit in<br />

den Kerker des Schlosses Chillon am Genfersee geworfen und nach<br />

sechs Jahren durch die Berner anläßlich der Eroberung der Waadt<br />

„1536“ befreit.<br />

Bonivard dankte seinen Befreiern, indem er mehrere Jahre Aufenthalt<br />

in Bern nahm. – Dann zog er nach Genf und erhielt dort vom Rat<br />

„1542“ den Auftrag, eine Stadtchronik zu schreiben.

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