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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Schon gesagt wurde, daß zwischen Stumpf und Ägidius Tschudi Zusammenhänge<br />

bestehen. Auch ist der zeitliche Abstand zwischen<br />

den beiden Historiographen gering.<br />

Aegidius Tschudi und die eidgenössische Chronistik<br />

Aegidius oder Gilg Tschudi gilt als der bedeutendste frühe eidgenössische<br />

Chronist. Und eine Betrachtung dieses Geschichtsschreibers<br />

ist heute auch unter dem Gesichtspunkt der Neuedition seines<br />

Hauptwerkes, des Chronicon Helveticum interessant.<br />

2001 wurde das Editions-Unternehmen des Chronicons abgeschlossen,<br />

welches eine Forscher-Equipe unter Bernhard Stettler beinahe<br />

vierzig Jahre beschäftigt hat. Das Ergebnis liegt in 13 Hauptbänden,<br />

2 Ergänzungsbänden, 4 Registerbänden und 3 Bänden Hilfsmittel<br />

vor.<br />

Die Neuausgabe, welche die alte aus dem 18. Jahrhundert ersetzen<br />

soll, ist als Ansporn für die schweizergeschichtliche Forschung der<br />

älteren Zeit gedacht. – Davon ist allerdings bis jetzt nicht viel zu spüren.<br />

- Offenbar fehlten bislang neue Denkanstösse.<br />

Auch bei Aegidius Tschudi muß man sich wie bei den eben besprochenen<br />

Berner Chronisten fragen, wann, wo und von wem die monumentale<br />

Chronik verfaßt wurde.<br />

Die Biographie von Aegidius Tschudi, dessen Lebensdaten mit<br />

„1505 bis 1572“ angegeben werden, ist ebenso abenteuerlich wie<br />

unwahrscheinlich. Sie enthält die größten Absurditäten.<br />

Als gebürtiger Glarner machte Tschudi Karriere in der Politik. Er war<br />

der Reihe nach Landvogt, Tagsatzungsabgeordneter, Rechtsberater,<br />

Schiedsrichter und zuletzt Statthalter und Landammann in Glarus.<br />

Verdächtig mutet auch an, daß Tschudi schon „1529“, also mit 24<br />

Jahren, Landvogt in Sargans wurde.<br />

Und „1536“ fand Gilg Tschudi zwischen seinen Ämtern Gelegenheit,<br />

sich als Condottiere zu verdingen:<br />

Von der eben von Bern eroberten Waadt zog Tschudi nach Lyon,<br />

dann in den Südwesten bis Narbonne und hernach bis Marseille. –<br />

Was dieser Zug für einen Sinn macht, wird nicht gesagt; außer daß<br />

der Condottiere-Gelehrte auf der Reise offenbar jede Menge Zeit<br />

hatte, um römische Inschriften zu entdecken und zu kopieren.

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