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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Hier wie an anderen Beispielen merkt man, daß die Forscher<br />

krampfhaft versuchen, leere Epochen und sagenhafte Zeitalter mit<br />

Inhalten zu füllen. Oder will einer plausibel erklären, weshalb in früher<br />

Zeit zwischen jeder Bauetappe zwei ereignislose Jahrhunderte<br />

eingeschoben sind?<br />

Die Baugeschichte von St. Martin zu Schwyz stellt eine einzige Absurdität<br />

dar, die mit geschichtsanalytischen Überlegungen zu berichtigen<br />

ist.<br />

Die Beispiele für überdehnte Baugeschichten sind allein im Gebiet<br />

der Schweiz so zahlreich, daß man sie gar nicht aufzählen kann.<br />

Der Münsterhügel von Basel war nachweislich schon in keltischer<br />

und gallorömischer Zeit besiedelt und befestigt. – Aber wie kann<br />

man dieser Epoche achthundert Jahre einräumen? – Hat man überlegt,<br />

welche riesigen Zeiträume man damit behauptet?<br />

Westlich von Lausanne am Genfersee gibt es in Saint-Prex eine alte<br />

Pfarrkirche (Furger: Antike und Frühmittelalter, 77). Deren Baugeschichte<br />

beginnt mit einem „spätrömischen Mausoleum“ und endet<br />

mit dem heutigen Bau, der – absurd früh – auf das „13. Jahrhundert“<br />

datiert wird.<br />

Das ergibt für Saint-Prex eine Abfolge von achthundert Jahren zwischen<br />

dem ältesten und dem jüngsten Bau. Die Kirche steht also<br />

nach den Kunsthistorikern seit vollen sieben Jahrhunderten in ihrer<br />

heutigen Gestalt!<br />

Einmal mehr muß angenommen werden daß im „Mittelalter“ die Zeit<br />

nicht vorwärts, sondern rückwärts gelaufen ist.<br />

Eine Zumutung stellt auch die Datierung der Vorgängerbauten der<br />

Kathedrale Saint-Pierre in der alten Oberstadt in Genf dar (vgl. Glaser,<br />

178 ff.; Furger: Antike und Frühmittelalter, 71). Die heutige Kirche<br />

soll „Mitte des 12. Jahrhunderts“ begonnen worden sein – die<br />

Zeit nach 1700 ist allein plausibel.<br />

Unter der Kirche wurde in den 1970er Jahren ein Wirrwarr von alten<br />

Baustrukturen freigelegt, die man wie folgt erklärt (Abbildung 11):<br />

Begonnen habe es mit einem „spätrömischen Verwaltungszentrum“.<br />

Darin seien „im 4. Jahrhundert AD“ eine Kirche und ein Baptisterium<br />

eingebaut worden.

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