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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Nicht die <strong>Eidgenossen</strong> beerben das Burgunderreich. Dieses teilen<br />

sich die beiden Mächte Frankreich und Habsburg auf. Die Schwyzer<br />

werden mit etwas Beute nach Hause entlassen, nachdem sie die<br />

Siege vorher allein errungen hatten.<br />

Bei der paradoxen Wendung des Kriegsausgangs kann man nichts<br />

anderes ausrufen als: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, jetzt<br />

kann er gehen!<br />

Wie konnten die <strong>Eidgenossen</strong> es überhaupt wagen, Karl den Krieg<br />

zu erklären?<br />

Die Gründe dafür sind mehr als fadenscheinig. Das wußten schon<br />

die ältesten Chronisten und fühlten sich bemüßigt, die Notwendigkeit<br />

eines Krieges gegen Karl zu begründen – ohne ganz zu überzeugen.<br />

Nochmals muß betont werden, daß diese Auseinandersetzung um<br />

Burgund in einen heilsgeschichtlichen Kontext gehört. Überlegungen<br />

zur historischen Plausibilität sind nichtig.<br />

Die <strong>Eidgenossen</strong> werfen Karl dem Kühnen den Fehdehandschuh<br />

hin.<br />

Maßgeblich ist die Politik Berns. Dort gibt es zwei Parteien: Adrian<br />

von Bubenberg ist burgundisch gesinnt und verkörpert die causa victa,<br />

die verlorene Sache. – Der Ritter wird überstimmt durch Niklaus<br />

von Diesbach, dem Haupt der französischen Partei und dem Mann<br />

der neuen Realitäten.<br />

Die Diesbach-Episode nimmt sich wie ein eigenes Kapitel der Burgunder-Geschichte<br />

aus.<br />

Der Berner Schultheiß erreicht „Mitte 1475“, daß Bubenberg aus<br />

dem Rat gestoßen wird. Gleich darauf übernimmt Diesbach den<br />

Oberbefehl über ein bernisches und elsässisches Aufgebot, das in<br />

der Freigrafschaft Burgen erstürmt.<br />

Das Raubritternest Blamont, westlich der Ajoie, wurde jedoch zuerst<br />

vergeblich berannt. Diesbach wird vom Hufschlag eines Pferdes getroffen<br />

und fängt nachher die Pest ein. Der Kranke wird nach Pruntrut<br />

gebracht, wo er stirbt. – Erst nachher gelingt es den eingetroffenen<br />

Verstärkungen, Blamont zu nehmen.<br />

Die Blamont-Geschichte ist voll von Absurditäten; enthält aber interessante<br />

Einzelheiten aus verschiedenen Blaupausen.

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