BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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len die Schwyzer Sieger nämlich eine Menge anderer kostbarer Dinge
erbeutet haben: große Diamanten, vergoldete Trinkgefässe, Siegel,
Reliquien, Fahnen, Standarten und sogar Bücher und Handschriften.
Darüber wurden in einzelnen eidgenössischen Orten Verzeichnisse
angelegt. – Viele Dinge gingen verloren, aber Etliches hat
sich erhalten.
Folgen wir zunächst der neuen Optik und widmen uns den burgundischen
Tapisserien. Hier reicht es, die bereits erwähnten großen
Stücke zu betrachten, also die Caesar-Folge und die beiden Teppiche,
auf denen Trajan, Gregor der Grosse und Herkinbald dargestellt
sind.
Eine unvoreingenommene Betrachtung dieser großen Wandbehänge,
dazu ein geschichtskritischer Sinn, führt bald zum Schluß, daß
diese Kunstwerke unmöglich aus der Zeit stammen können, aus welcher
sie behauptet werden. Die „zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts“
ist unmöglich früh. – Die Wandbehänge müssen um etwa drei Jahrhunderte
nach vorne verschoben werden.
Zuerst zeigen die Teppiche eine vollendete Gotik. Dieser Stil kann
sich nach geschichtskritischen Erkenntnissen erst in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts entwickelt haben. Die gotischen Beschriftungen
in altem Französisch, aber auch die dargestellten Inhalte,
lassen keinen anderen Schluß zu.
Der Stil besonders der Caesar-Teppiche ist altflämisch. Aber es gilt
eine systematisch betriebene Falschdatierung und Rückdatierung
der älteren frühneuzeitlichen Kunst zu berichtigen.
Also ist auch der flämische Maler Rogier von der Weyden - der ein
berühmtes Porträt von Karl dem Kühnen geschaffen hat – in diese
Zeit zu setzen.
Der Name des sagenhaften Königs Herkinbald auf dem gleichnamigen
Teppich ist besonders interessant.
Bekanntlich tötet dieser alte bettlägerige Fürst eigenhändig mit einem
Dolch einen Untergebenen, der ihm gegenüber ein Verbrechen
verheimlicht hat. Der Name drückt die Tat aus: HERCIN-Bald ergibt
durch Entvokalisierung: (H)RCN > NCR. Die drei Konsonanten verraten
das lateinische Wort necare = töten.
Als die jüngste Gestalt auf den großen Burgunder Tapisserien muß
man Papst Gregor den Grossen halten. Im Zusammenhang mit ihm