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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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als Ratsschreiber, Seckelmeister, Gerichtsschreiber und lebenslanges<br />

Mitglied des Rates der Zweihundert zu wirken. Als Mitglied der<br />

Zunft zu Distelzwang kannte er die bedeutendsten regimentsfähigen<br />

Familien der Stadt, die Erlach, Bubenberg und Diesbach.<br />

Schillings chronikalisches Werk hat eine äußerst verworrene Entstehungsgeschichte.<br />

Zuerst verfaßte er eine Fortsetzung Justingers bis<br />

„1468“. Dann erhielt Schilling „am 31. Januar 1474“ vom Rat das<br />

Mandat, die Stadtgeschichte bis zur Gegenwart fortzuführen. Diese<br />

Aufgabe löste er dergestalt:<br />

„1483“ überreichte Diebold Schilling dem Auftraggeber seine illustrierte<br />

Stadtgeschichte in drei Bänden, die vorher von den Räten<br />

zensiert worden war. - Inhaltlich folgt der erste Band Justinger. - Der<br />

zweite Band behandelt die Fortsetzung bis „1466“, wobei der Abschnitt<br />

über den <strong>Alte</strong>n Zürichkrieg von seinem Freund Fründ aus Luzern<br />

stammt. – Der dritte Band, die Zeit der Burgunderkriege, ist<br />

selbst erlebt.<br />

Nach Schillings Tod „1486“ verkaufte seine Witwe den nicht zensierten<br />

Papier-Entwurf zum dritten Band nach Zürich. Das ist eine ebenfalls<br />

illustrierte Chronik der Burgunderkriege. – Daneben verfaßte<br />

Schilling „1477“ einen privaten Auszug aus dem gleichen Band. Diese<br />

beiden Werke wurden außerhalb Berns rege benutzt.<br />

Am Ende seines Lebens stellte Schilling ferner noch einmal einen<br />

privaten Auszug aus seiner dreibändigen Chronik zusammen, die<br />

aber nur bis „1465“ reicht, „als ihn der Tod ereilte“. Gewidmet ist dieses<br />

Spätwerk seinem Gönner, dem Alt-Schultheißen Johann von Erlach<br />

in Spiez. – Auch diese Chronik ist illustriert. Das ist der berühmte<br />

Spiezer Schilling.<br />

Der zweite bedeutende Vertreter dieser Gattung war Bendicht<br />

Tschachtlan, der „um 1470“ eine Stadtchronik als „rein privates Unternehmen“<br />

verfaßte und durch einen Zeichner illustrieren ließ. - Inhaltlich<br />

folgt der erste Teil Justinger; der zweite Teil ist selbst erlebt.<br />

Wie bei Diebold Schilling beruht die Darstellung des <strong>Alte</strong>n Zürichkrieges<br />

auf dem Chronisten Hans Fründ.<br />

Valerius Anshelm, genannt Ryd, war nach Justinger und den übrigen<br />

Chronisten aus der Zeit der Burgunderkriege der dritte große Geschichtsschreiber<br />

des älteren Berns. Seine Lebensdaten werden mit<br />

„1475 bis 1547“ angegeben; und wie Justinger und Diebold Schilling<br />

war er ein Fremder.

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