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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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poniert. Aber auch die Zwischenräume sind mehr kriegerisch als<br />

friedlich. Und die angeblich kleineren Ereignisse sind nicht weniger<br />

bedeutungsvoll.<br />

Hier werden eine Reihe weiterer Ereignisse der früheidgenössischen<br />

Geschichte analysiert. Sie liefern zusätzliche Materialien für die<br />

Blaupause und ergänzen die herausragenden Geschichten.<br />

Nur erwähnt werden sollen die Mordnächte in verschiedenen eidgenössischen<br />

Städten von Genf über Luzern bis nach Weesen. Mit<br />

diesen pseudogeschichtlichen Ereignissen wollten die Chronisten die<br />

wundersame Errettung der Stadtfreiheit illustrieren.<br />

„Um 1350“ wurde Europa nicht nur durch den Schwarzen Tod, also<br />

die Pest erschüttert, sondern auch durch eine Anzahl religiös motivierter<br />

Aufstände.<br />

Am Bekanntesten ist das zweimalige Auftauchen von Nicola di Rienzo<br />

Gabrini in Rom. Bei seiner zweiten Revolution „1353“ wandten<br />

sich sogar die Proletarier (!) gegen ihn und erhängten ihn auf dem<br />

Kapitol an einem Fleischerhaken.<br />

Ich habe mich in der Matrix ausführlich mit Rienzo befaßt und diese<br />

Gestalt in einen altrömischen Zusammenhang mit den Gracchen und<br />

mit Spartakus gestellt (Pfister: Matrix). Das neue Christentum identifiziert<br />

sich mit den Bauern, Handwerkern, landlosen Leuten und<br />

Sklaven; während die Nobilität für die alte Religion steht.<br />

Aus diesem Grunde gibt es nicht nur die Aufstände der Proletarier in<br />

Rom; sondern in Florenz die Aufstände der Ciompi, der Wollwirkler,<br />

und in Frankreich den Bauernaufstand der Jacquerie.<br />

Alle diese Erhebungen werden von der herrschenden Klasse im Blut<br />

ertränkt. – Aber der Sieg einer neuen Religion ist bekanntlich mit viel<br />

Märtyrertum verbunden.<br />

Auch in der Geschichte der Schwyzer <strong>Eidgenossen</strong> finden um diese<br />

Zeit an verschiedenen Orten merkwürdige sozialrevolutionäre, aber<br />

doch wohl eher religiöse Ereignisse und Umwälzungen statt. Sie<br />

lohnen eine kurze Betrachtung.<br />

Am bekanntesten ist die Brunsche Revolution in Zürich.<br />

„1336“ erstürmte der verarmte Ritter Rudolf von Brun mit seinen Anhängern<br />

das Rathaus und vertrieb die alte Regierung. Eine neue<br />

Verfassung, der sogenannte Geschworene Brief wurde eingeführt.<br />

An der Spitze der Regierung stand nun ein auf Lebenszeit gewählter

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