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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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137<br />

Bei der Berner Chronistik haben wir die Bilderchroniken bereits erwähnt<br />

und ahnen, daß es sich mit diesen Werken anders verhält als<br />

die Historiker behaupten.<br />

Das stolze Bern ist die erste Stätte, wo auf Schweizerboden die<br />

Chronik-Illustration aufblühte, schreibt Josef Zemp sehr richtig<br />

(Zemp, 22).<br />

Die Berner Bilder-Chronisten sind erstens Tschachtlan und zweitens<br />

Diebold Schilling mit mehreren Werken. Diese bilden den Anfang,<br />

den Höhepunkt und die Vollendung der bebilderten Geschichtswerke.<br />

Die übrigen eidgenössischen bebilderten Handschriften geschichtlichen<br />

Inhalts stehen in einer klaren Abhängigkeit von Bern<br />

und fallen auch künstlerisch ab. – Unbedingt muß deshalb von den<br />

Berner und den Schwyzer Bilderchroniken gleichzeitig gesprochen<br />

werden.<br />

Neben den Bernern sind als eidgenössische Bilderchronisten zu erwähnen:<br />

der Luzerner Diebold Schilling, dann Gerold Edlibach,<br />

„1454 – 1530“ und Werner Schodeler, „1490 – 1541“.<br />

Gerold Edlibach von Zürich schrieb eine Eidgenössische Chronik,<br />

welche die Jahre 1436 bis 1517 behandelt und von ihm eigenhändig<br />

bebildert wurde. – Dabei fällt die topographisch getreue Wiedergabe<br />

von Stadt- und Befestigungsarchitekturen auf.<br />

Edlibach ist eine relativ eigenständige Darstellung der Zürcher und<br />

eidgenössischen Geschichte, kommt aber nicht darum, auch Fründ<br />

und den Berner Diebold Schilling zu verwerten. – Damit ist diese Bilderchronik<br />

als zeitgleich oder nachzeitig anzunehmen.<br />

Werner Schodeler soll aus Bremgarten im Aargau stammen und dort<br />

als Stadtschreiber und Schultheiß amtiert haben. Von seiner dreibändigen<br />

Chronik, welche den Zeitraum von Anbeginn der Geschichte<br />

bis „1525“ umfaßt, ist der Band II mit kolorierten, Band III mit nicht<br />

kolorierten Federzeichnungen ausgestattet.<br />

Aber vor allem interessieren hier die Vorlagen der Texte von Schodeler<br />

– und diese sprechen für sich selbst: Der erste Band folgt Justinger<br />

in Tschachtlans Form, der zweite Tschachtlan und Fründ, der<br />

dritte Diebold Schilling von Bern und Petermann Etterlin – zusammen<br />

mit eigenen Beiträgen. – Schodeler ist textlich also vollkommen<br />

von der Stettlerschen Schreibküche in Bern abhängig.<br />

Der Luzerner Diebold Schilling, „etwa 1460 bis 1515“, heißt gleich<br />

wie der Berner Bilderchronist und soll dessen Neffe gewesen sein. –

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