BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Unwillkürlich muß man hier wieder an Justinger, Anshelm und Stettler
denken, die ebenfalls einen amtlichen historiographischen Auftrag
bekamen.
Und die Verquickung von Bonivard mit Bern ist mehr als deutlich.
Man muß annehmen, daß auch hier die Aare-Stadt im 18. Jahrhundert
den Genfern freundnachbarliche Hilfestellung in Sachen Chroniken
geleistet hat.
Als Fazit ist festzuhalten: Die Schwyzer Chronistik ist innerhalb weniger
Jahrzehnten, vielleicht ab den späten 1730er Jahren entstanden.
Die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Schreibern
und Werken sind gering. – Die meisten Chronisten kannten sich untereinander.
Vor wenigen Jahren hat das ein Schweizer Historiker, implizit und
sorgfältig abgewogen, mit folgenden Worten festgestellt:
Obwohl die Abhängigkeiten und Übernahmen genauer zu untersuchen
sind, gilt doch, daß das Geschichts- und „National-„Bewußtsein
der alten Eidgenossenschaft weitgehend ein Kollektivwerk ist, von
Männern unterschiedlicher – sozialer wie lokaler – Herkunft und, besonders
wichtig, ungleicher Konfession (Maissen, 86).
Zumindest von den bekanntesten Zürcher und Ostschweizer Chronisten,
also Stumpf, Simler, Bullinger und Tschudi kann man analog zu
Stettler in Bern eine gemeinsame Schreibstube – vielleicht sogar einen
einzigen Schreiber annehmen.
Schon die Todesdaten der vier genannten Historiographen unterscheiden
sich nur um Jahre: Tschudi starb „1572“, Stumpf „1574“,
Bullinger „1575“ und Simler „1576“.
Zusammenfassend kann man über die alteidgenössische Chronistik
sagen: Bern und Zürich gaben die Struktur vor und formten diese zu
monumentalen Werken aus. Andere Orte folgten nach.
Die Berner und Schwyzer Bilderchroniken
Keine illustrierte Darstellung der älteren Schweizer Geschichte
kommt ohne die Wiedergabe von Bildern aus den Schweizer Bilderchroniken
aus - auch dieses Buch nicht. – Wie sollte man auf diese
hübschen, meist farbenfroh kolorierten und inhaltlich ansprechenden
Illustrationen verzichten! – Und gleichzeitig hat man doch mit diesen
Bilderchroniken eine vorzügliche Quelle für die Kulturgeschichte der
Schweiz im „Spätmittelalter“ in allen ihren Facetten.