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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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146<br />

Prospekt zeigt eine gotische Stadt mit einem vollendeten Münster<br />

und mit den angeblich in dem genannten Jahr fertig gestellten<br />

Schanzen gegen Westen.<br />

Aber die französischen und holländischen Schanzsysteme mit ihren<br />

Bastionen sind sicher nicht vor den 1750er Jahren anzusetzen.<br />

Die Stadtansicht von Merian ist also um ein volles Jahrhundert nachzuverschieben.<br />

Und Merians Ansichten ähneln sehr denen von Martin Martini von<br />

Luzern und Freiburg, die deshalb ebenfalls falsch- oder rückdatiert<br />

sind.<br />

Für Bern gibt es angeblich noch ältere Ansichten. Zuerst ist diejenige<br />

von Johann Stumpf „1547“ zu nennen. Der Holzschnitt ist alt. Aber<br />

der Chronist ist erst in den 1740er Jahren plausibel, wie schon dargelegt.<br />

„Zu Beginn des 17. Jahrhunderts“ soll von Bern der gemalte Stadtprospekt<br />

von Gregorius Sickinger entstanden sein. Dieser zeigt den<br />

Ort noch ohne die Schanzwerke.<br />

Sickingers altes Stadtbild hat allerdings ein chronologisches Makel:<br />

Es ist nicht im Original, sondern nur in Kopien des Kleinmeisters Johann<br />

Ludwig Aberli aus der Mitte des 18. Jahrhunderts überliefert.<br />

Den gleichen Schönheitsfehler hat eine Stadtansicht Berns von Joseph<br />

Plepp von „1638“: Das Bild hat sich nur in späteren Kupferstichen<br />

erhalten.<br />

Das Gleiche gilt von der Ansicht von Zürich von Hans Leu dem Älteren:<br />

Um „1500“ gab es noch keine Tempera-Malerei und keine Gotik<br />

– und keine Stadt, die Zürich hieß.<br />

Es gibt also keine Dark Ages in der Schweizer Kunstgeschichte. Die<br />

dunklen Zeiten sind vielmehr Teil der Vorgeschichte, die wir weder<br />

chronologisch, noch inhaltlich richtig verstehen.<br />

Diebold Schillings Jammertal-Bild und das pompejanische<br />

Mosaik der Alexanderschlacht<br />

Die Bedeutung des Bilderschmucks der sogenannten Spiezer Chronik<br />

von Diebold Schilling ist im Verlaufe der Untersuchung einsichtig<br />

geworden. Der anonyme Künstler hat die Textvorlage von „Justinger“<br />

kongenial illustriert. Die genaue Betrachtung zeigt immer neue überraschende<br />

Einzelheiten und ungewohnte Zusammenhänge.

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