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BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

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Es bestehen auch enge Verbindungen und Übereinstimmungen zu<br />

Josias Simler und Heinrich Bullinger.<br />

Verschiedene Klöster der zentralen und östlichen Landesteile der<br />

Schweiz, etwa Muri im Aargau, Engelberg und Sankt Gallen, haben<br />

sicher das ihrige zum Tschudi-Monument beigetragen.<br />

Die Chronik von Tschudi besticht auch durch die eindrucksvolle Liste<br />

von chronikalischen Quellen, die verwertet werden (Stettler: Tschudi-<br />

Vademecum, 79 ff.).<br />

Im Chronicon finden sich – um nur einige wenige zu nennen – Aeneas<br />

Silvio Piccolomini, Albrecht von Bonstetten, Heinrich Brennwald,<br />

die Chronik der Stadt Zürich, Ekkehard von St. Gallen, Hans<br />

Fründ, Otto von Freising, Johannes von Winterthur und das Weiße<br />

Buch von Sarnen. – Michael Stettler wird - wahrscheinlich absichtlich<br />

- nicht zitiert, dafür Justinger und Tschachtlan.<br />

Und wie schon Stumpf, so reproduziert Tschudi eine große Anzahl<br />

„römischer“ Inschriften. – Erst im 18. Jahrhundert wurde also die<br />

inschriftliche Überlieferung geschaffen, welche ein römisches Helvetien<br />

belegt.<br />

Das Werk von Aegidius Tschudi ist angeblich 1734 und 1736 in zwei<br />

Foliobänden in Zürich gedruckt worden.<br />

Herausgeber war natürlich nicht der legendäre Tschudi, sondern der<br />

Basler Historiograph Johann Rudolf Iselin – später um 1760 Gründer<br />

der Helvetischen Gesellschaft.<br />

Die Druckdaten „1734/1736“ müssen um Jahre nach vorn verschoben<br />

werden. – Verschiedene Quellen können damals noch nicht existiert<br />

haben. – Iselin ist zeitlich später anzusetzen.<br />

Tschudis Werk hat sicher erst in den späten 1750er Jahren vorgelegen.<br />

Und wie bei den meisten Geschichtsquellen, die als älter ausgegeben<br />

werden, würde allein die Überlieferungsgeschichte von Aegidius<br />

Tschudi ausreichen, um dessen falsche zeitliche Einordnung zu entlarven.<br />

Tschudi wirkte im 16. Jahrhundert überhaupt nicht.<br />

Und bereits „um 1630“ war Tschudis Nachlaß in Glarus nicht mehr<br />

vollständig beisammen (Stettler: Tschudi-Vademecum, 70). Weitere<br />

Teile verschwanden danach.

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