BERN - Alte Eidgenossen - Dillum

255
Einen ganzen Winter litt die Eidgenossenschaft unter der fremden
Heimsuchung.
Gewisse Chroniken wie Stumpf vermelden das kriegerische Eindringen
der Englischen schon „1374“. - Die Chronologie des Ereignisses
ist nicht eindeutig festgelegt.
Die Gugler wurden auch die Böse Gesellschaft genannt und sind als
gottgesandte Heimsuchung zu verstehen, als Fingerzeig Gottes, die
rechte Religion wiederherzustellen.
Bern befolgte diesen Ratschlag und verbrannte danach vor den Toren
der Stadt den Ketzer Löffler, der die Irrlehre des freien Geistes
predigte.
Es wird behauptet, die Gugler hätten ihren Namen von den merkwürdigen
Kalottenhelmen, die sie trugen. Aber das ist als eine bewußt
abgegebene falsche Erklärung zu werten.
Interessante Einzelheiten gewinnt man aus der Bilddarstellung in der
Spiezer Chronik des Diebold Schilling (Abbildung 20).
Hier verblüffen zum ersten die merkwürdigen Schriftzeichen auf gewissen
Wimpeln des Reiterheeres.
Auch tragen die Anführer fremdländische Turbane und Pelzmützen.
Zudem fällt im Hintergrund die realistisch dargestellte Ansicht von
Straßburg mit dem eintürmigen Münster auf.
Die Gugler-Episode ist eine religiöse Symbolgeschichte.
Justinger nennt die Gugler Gügeller. Das Doppel-L in der Mitte des
Wortes erlaubt, zu einer Namensanalyse vorzustoßen. Die Wurzel
von GUGLER muß entvokalisiert CCLL gelautet haben. Ergänzt man
noch ein R in der Mitte, so erhält man C(R)CLL = CARACALLA!
Etliche Schweizer Ortsnamen enthalten den römischen Gott-Kaiser
Caracalla, zum Beispiel Corcelles (CRCL) bei Payerne und der Fluß
Ergolz = RCL > (C)RCL.
Caracallas Vater, Septimius Severus, ist in York in England gestorben.
Und nach der historischen Legende war Caracalla englischer
König.
Die Englischen, die Gugler sind die Abgesandten jenes dräuenden
Cäsars.