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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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98 II. Teil: Zur <strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> neuzeitlichen Wissenschaft.Zugängliche <strong>zur</strong> Einrichtung geworden ist, wenn die Menschenmassezufolge dieser Einrichtung ihrer selbst in ihren Errungenschaftensich nicht mehr als den Massenmenschen, <strong>der</strong> sie wurde,erkennt, wenn das Wesen <strong>der</strong> Geschichte so vor <strong>der</strong> Historiegeschützt ist, können, wenn überhaupt noch, die Augenblicke desSeyns zwischen die Erde und die Welt — sie in <strong>der</strong> Innigkeit ihresStreites befeuernd — einbrechen und dem Kampf <strong>der</strong> Götter dieStille einer Erinnerung gründen.Besinnung auf die Neuzeit ist geschichtliches Erdenken desSeyns. Das Denken ist seynsgeschichtlich. Die Besinnung auf die>Neuzeit< wird einer jener Wege, auf denen dieses Denken denAnfang des abendländischen Denkens aus seiner historischen Vergegenständlichungbefreit und zum Grund <strong>der</strong> künftigen Denkstimmungwerden läßt.Die Besinnung auf die Neuzeit kann nie zum Selbstbewußtseindieses Zeitalters erstarren, solange sie Besinnung, d. h. Mutzum Fragwürdigsten, bleibt. Wohl dagegen muß sie die Starkendieses Zeitalters in das Wissen um die notwendige Zweideutigkeitihres Schaffens zwingen und ihnen aus diesem Wissen die Möglichkeiteiner geschichtlichen Haltung vor das Auge rücken. Nurdas Wesensnotwendige dieses Zeitalters trägt die Gewähr bei sich,in die Vollendung desselben und so in den Anstoß zum Ubergangeinzugehen, und zwar jetzt schon.Wenn das Zeitalter seiner Wesensvollendung nahe genugist, wenn schon die Näherung dahin als eigens sich einrichten<strong>der</strong>Vorgang einsetzt, dann wird dieses Zeitalter gerade jene insVor<strong>der</strong>gründliche seiner Öffentlichkeit schieben, die nur seinehistorischen Exponenten und Ansager und Arrangeure sind.Die geschichtlich wesentlichen Menschen dieses Zeitalters, diein den Wirkungskreis seines Unberechenbaren zu stehen kommen,müssen bereits im Unbekannten und Unauffälligen wirken,und ihr Öffentliches wird nicht ihr Wesentliches sein. Solchetrifft die Besinnung zuerst und auf lange hinaus vielleichtallein, denn ihnen wurde schon jene Zwiespältigkeit geschenkt,die — meist kaum geahnt und nie erklärt — eine Grundbedingung

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