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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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Aus dem Umkreis <strong>der</strong> Besinnung auf die Neuzeit 91fast nichts weiter erkennt als eine Selbstverständlichkeit, die mannoch aussprechen mag, mit <strong>der</strong> aber — für das neuzeitliche Rechnen— schon nichts mehr >anzufangen< ist. Schon die metaphysischeAuslegung< überschreitet das Maß <strong>der</strong> neuzeitlichen Besinnung,welche Tatsache nichts an<strong>der</strong>es bedeutet als das Aufhören<strong>der</strong> <strong>Metaphysik</strong>. Daher kann die Überlegung nur schwer zu demnächsten Schritt bewogen werden, mit dem noch gefragt ist, inwieferngerade diese beiden Vorgänge, das Bild-werden <strong>der</strong> Welt unddas Subjekt-werden des Menschen zusammengehören und wo <strong>der</strong>Grund <strong>der</strong> Zusammen-gehörigkeit zu suchen sei. Sie ist offenbarwe<strong>der</strong> nur von <strong>der</strong> Welt (dem Objekt) noch vom Menschen (demSubjekt) aus bestimmbar und erst recht nicht aus <strong>der</strong> Subjekt-Objekt-Beziehung. Denn diese gründet schon in <strong>der</strong> Richtigkeitdes Vorstellens, darin, daß die Wahrheit <strong>zur</strong> Richtigkeit gewordenist und zu werden begann im Ende <strong>der</strong> griechischen Philosophie,die we<strong>der</strong> >Subjekt< noch >Objekt< kennt. (Der seinsgeschichtlicheUrsprung <strong>der</strong> Richtigkeit aus <strong>der</strong> Ungegründetheit <strong>der</strong> άλήθειαund <strong>der</strong> Entmachtung <strong>der</strong> φύσις. 4 ) Die neuzeitliche <strong>Metaphysik</strong>— ihre Auslegung des Seienden und <strong>der</strong> Wahrheit — steht unter<strong>der</strong> Wesensgewalt einer älteren seinsgeschichtlichen Entscheidung,und zwar in einer Weise, die dazu nötigt, die Neuzeit seinsgeschichtlichvon <strong>der</strong> Herrschaft des Unwesens des Seyns aus zubegreifen. Je weniger wir <strong>der</strong> naheliegenden Verirrung folgen,das Unwesen nur negativ zu rechnen, um so unverstellter entfaltetsich die Urmacht des Unwesens. Bei dieser Entfaltung bringtes seine eigentliche Macht ins Spiel: daß es sich in sein Unwesenverhüllt und das Zeitalter zunehmend daraufhin treibt, seineeigene Größe (das Riesenhafte) dieser Verhüllung dienstbar zumachen.Das Riesenhafte ist die Verhüllung <strong>der</strong> Machenschaft — einerNotwendigkeit <strong>der</strong> φύσις und des νοείν— jene Not des verborgenenAnfangs <strong>der</strong> Geschichte des Seyns.4 Vgl. Vorlesung 37/38 [Grundfragen <strong>der</strong> Philosophie. Ausgewählte >ProblemeLogik< (Wintersemester 1937/38), hrsg. v. Friedrich-Wilhelm von Herrmann.GA Bd. 45, Frankfurt a. M. 1984].

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