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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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54 IL Teil: Zur <strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> neuzeitlichen Wissenschaftspräche hängt zuerst davon ab, wie <strong>der</strong> Einzelne beteiligt ist undbeteiligt sein will. Ob er dabei sogleich über die nötigen Kenntnisseund das Handwerk verfügt o<strong>der</strong> nicht, steht in <strong>der</strong> zweitenReihe. Kenntnisse und Beherrschung des Verfahrens sind mit <strong>der</strong>Zeit unentbehrlich, aber sie lassen sich auch mit <strong>der</strong> Zeit aneignendurch Ausdauer und aus dem Sinn für Gründlichkeit.Der Bezug jedoch zu dem, was <strong>zur</strong> Sprache kommt, hängt augenblicklichdavon ab, wie weit wir den Mut zu uns selbst haben undgewillt sind, uns nichts — aber auch gar nichts — vorzumachen. DasDenken <strong>der</strong> Philosophie denkt stets den Anfang des Seienden, unddamit auch sein Ende, das in jedem Anfang aufbehalten ist. Philosophierenheißt anfänglich denken. Daher müssen wir immerwie<strong>der</strong> Anfänger werden. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich für fortgeschritten hält,kommt leicht in die Gefahr, das vermeintlich schon Bekannte fürnicht mehr denk-würdig zu halten und sich vom Anfangen freizusprechen.Anfangen heißt: jeden Gedanken jedesmal so denken,als werde er zum ersten Mal gedacht. So allein entsteht ein klaresWissen; das denkerische Denken hat seine Auszeichnung darin,daß es vermag, stets das Selbe zu denken: das Sein.Nur ein Zeitalter, das keine Angst hat vor <strong>der</strong> letzten Klarheitüber sich selbst, vermag wissend und d. h. wollend in dem Dunkelzu stehen, das um jede Geschichte des Menschentums je<strong>der</strong>zeitgelegt bleibt.I. Die Grundbegriffe <strong>der</strong> <strong>Metaphysik</strong>Der merkwürdige Name ><strong>Metaphysik</strong>< nennt Etwas, wobei dasgewöhnliche Meinen entwe<strong>der</strong> an ein sehr Geheimnisvolles, anein Letztes und Höchstes denkt o<strong>der</strong> wenigstens doch an solches,was <strong>der</strong> alltäglichen Betreibung menschlichen Tuns fernliegt, wassie übersteigt und sich dabei versteigt. Und das >VerstiegeneHöchsten<strong>Metaphysik</strong>< und das >Metaphysische< in lässiger Art, man denkt

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