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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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Die Wirrnis 273<strong>der</strong> Erfolg und die Aussichten auf stets neue Ergebnisse so übermächtig,daß die Wissenschaften <strong>der</strong> Macht ihres eigenen Könnenserliegen und sich stark genug wissen, sich von aller <strong>Metaphysik</strong> zulösen und freizuhalten, wenngleich nicht wirklich im Wesen, aber<strong>der</strong> treibenden Meinung nach, die sich auf das wissenschaftlicheVorstellen als das allein maßgebende versteift?Indes müßte die <strong>Metaphysik</strong> auch dieser Tendenz <strong>der</strong> Wissenschaften<strong>zur</strong> losgelösten Selbständigkeit und Ausschließlichkeitihrer Vorstellungsweise gewachsen sein und ihr begegnen können,wenn an<strong>der</strong>s es wahr bleibt, daß die Wissenschaften wesensmäßigin <strong>der</strong> <strong>Metaphysik</strong> gründen, mag das tatsächlich-geschichtlicheVerhältnis zwischen den Wissenschaften und <strong>der</strong> Philosophie sichjeweils ganz verschieden gestalten.Dürfen wir in diesem Versagen <strong>der</strong> <strong>Metaphysik</strong> ein Unvermögenerwarten, das mit ihrem eigenen Wesen gegeben ist? Wasbedeutet dann dieses Unvermögen <strong>der</strong> <strong>Metaphysik</strong>, die Wissenschaftenin ein ständiges, wesenhaftes Gespräch mit ihr zu bringenund darin zu halten? Hält sich die <strong>Metaphysik</strong> in einem zu weitenund anscheinend zu überlegenen Abstand von den Wissenschaften,so daß sie <strong>der</strong>en Ausspruch nicht mehr vernimmt? O<strong>der</strong> liegtes umgekehrt? Sind die <strong>Metaphysik</strong> und die Wissenschaften amEnde, besser gesagt seit ihrem Beginn so entschieden und wechselweiseineinan<strong>der</strong> verzahnt und aufeinan<strong>der</strong> angewiesen, daß beideaußerstande sind, je von sich aus, den Spielraum für ein Gesprächzwischen ihnen zu bereiten und die Spielregeln eines fruchtbarenwechselseitigen Anerkennens <strong>zur</strong> Geltung zu bringen? So liegt esin Wahrheit. Die <strong>Metaphysik</strong> und die Wissenschaften sind zwarverschieden und unterschieden, aber <strong>der</strong> Unterschied, worin beidesich aufhalten, hängt selbst im Bodenlosen. Diese Sachlage ist <strong>der</strong>Grund für die Verwirrung <strong>der</strong> Vorstellungsweisen. Demgemäßsieht es so aus, als sei die Verwirrung <strong>der</strong> Vorstellungsweisen, dieEinebnung aller auf eine einzige durchaus notwendig und darumauch nie zu beseitigen. Es sieht nicht nur so aus, es ist in Wahrheitso, gesetzt nämlich, daß die <strong>Metaphysik</strong> die erste und letzte Formdes Denkens darstellt. Dies ist im Weltalter <strong>der</strong> Wirrnis auch <strong>der</strong>

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