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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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104 II. Teil: Zur <strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> neuzeitlichen Wissenschaft.<strong>der</strong> Geschichte. Dunkel bleibt dabei — gemäß <strong>der</strong> Unbestimmtheit<strong>der</strong> Ausgestaltung des >metaphysischen< Bereichs — überall<strong>der</strong> Zusammenhang zwischen >Geschichte< und >ewiger Wie<strong>der</strong>kehre,falls man sich mit einer äußerlichen Verkoppelung nichtbegnügen will.Geschichtlich wird das Denken erst, wenn ihm glückt, aus <strong>der</strong>Wahrheit des Seyns zuvor das Seyn zu denken — das Er-eignis —,in welchem Denken jenes ahnend nichtkennende Wissen <strong>der</strong>Zukunft verwurzelt ist, welches Wissen statt des >Systems< dieBesinnung for<strong>der</strong>t und den Menschen in das Reich <strong>der</strong> Untergängerückt — denn dies ist die Geschichte und das Ausbleiben desSeyns und <strong>der</strong> Sturz des Menschen in die Kluft, die dieses Ausbleibenin seiner Stille aufreißt, während es noch den Übrigen dasSeiende überläßt, damit sie daran ihre Erfolge ausbreiten und sichihrer Beständigkeit versichern.Nur ein Denken des Seyns, das geschichtliche Augenblicke <strong>der</strong>Wesung des Seyns als notwendige Entscheidungen im Seiendenerdenkt, kann noch ein Denken heißen. Der Verzicht auf allesleichte Scheinwesen <strong>der</strong> bisherigen Philosophie wird sehr hart.Das Werk, das zu leisten bleibt, wird sehr einfach und gering inden Ausmaßen; die schweigende Vorbereitung, die für ein solchesDenken zu leisten ist, wird die Besten verbrauchen. Eine bisherunbekannte Strenge des Anspruchs, eine befremdliche Güte desinnigsten Einverständnisses, eine Seltenheit des Wortes, eineLoslösung von allem Ungemäßen, eine ständige Einübung imWissendbleiben jenes Wissens — das ist das Geringste, was diesgeschichtliche Denken von seinen Denkern und Vordenkern for<strong>der</strong>t.Die Einfachheit des Da-seins muß so entschieden aus demWesen des Seyns entspringen, daß <strong>der</strong> in das Dasein gegründeteMensch, mit dem <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Anfang sich vorbereitet, nichteinmal mehr des Abstoßes gegen das vorige letzte Zeitalter — <strong>der</strong>Neuzeit — bedarf; denn damit setzt selbst im härtesten Abstoßnoch einmal die Abhängigkeit vom Vorigen ein und damit dieUnsicherheit im Eigenen.

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