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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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270 II. Teil: Zur <strong>Entstehung</strong> <strong>der</strong> neuzeitlichen Wissenschaft.stellungsweise, die im Besitz <strong>der</strong> Maßstäbe des Wissens und desWißbaren ist.Die Wissenschaften selbst halten dafür, alles, was ihnen inihrem Vorstellungsbezirk begegnet, auf ihre Weise vorzustellen,zu untersuchen und darüber zu befinden: über alles und vor allemüber jenes, was die Wissenschaften ständig angeht, nämlich dasGebiet ihres Forschens und d. h. das Wirkliche, in das sie vor- undeindringen. Wissenschaftlich ist darum nicht einzusehen, weshalbes den Wissenschaften verwehrt sein soll, auch und gerade überdie Wirklichkeit Aussagen zu machen, die jeweils ihre eigensteDomäne bleibt, worin sie sich wirklich bis in jede Einzelheitauskennen. Diese Wirklichkeit, z.B. die leblose o<strong>der</strong> die lebendigeNatur, ist den Naturwissenschaften unmittelbar, wenngleichunter Benutzung gewisser, aber erprobter Techniken zugänglichund ausweisbar. Die handgreifliche Wirklichkeit ist das Konkrete,auch wenn inzwischen die greifende Hand weitgehend durch einehochdifferenzierte experimentelle Apparatur ersetzt ist.Diesem Konkreten gegenüber bleiben alle Versuche, durchallgemeine Vorstellungen und Begriffe, wie sie die Philosophiebeibringt, über die Wirklichkeit etwas Verbindliches auszusagen,abstrakt. Wird gar dieses Abstrakte, von <strong>der</strong> Wirklichkeit Abgezogene,für sich genommen, dann kann es nach dem Urteil <strong>der</strong>wissenschaftlichen Vorstellungsweise nur noch als bloße Illusionabgewehrt werden.Was geht hier vor sich? Daß die Vorstellungsweise <strong>der</strong> Wissenschaftensich auf die Unterscheidung von konkret und abstraktberuft, sich selber als die konkrete behauptet und als diese dieVerbindlichkeit des Abstrakten <strong>zur</strong>ückweist, darin bekundensich die nächsten Anzeichen für das Vorliegen des Probefalls <strong>der</strong>äußersten Verwirrung <strong>der</strong> Vorstellungsweisen. Diese Behauptungklingt verwegen. Wie soll denn die wissenschaftliche Berufungauf den Unterschied von konkret und abstrakt eine Verwirrungbedeuten? Diese lebt doch vom Auslöschen und Einebnen allerUnterschiede.Indes besteht die Verwirrung we<strong>der</strong> im Unterschied von >kon-

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