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Leitgedanken zur Entstehung der Metaphysik, der ... - gesamtausgabe

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Die Wirrnis 267Leistung wird das Bleibende fremd. Sie richtet sich auf den Ersatzein. Er bietet je<strong>der</strong>zeit Aushilfen. Darum versucht man auch auf<strong>der</strong> Bahn des Leistens <strong>der</strong> Verwirrung zu begegnen, soweit manihrer in <strong>der</strong> Gestalt gegensätzlicher Meinungen ansichtig wird.Man versucht, die Verwirrung durch die Verständigung über dieGegensätze, durch die Organisation von Verständigungen zu übertreffenund dadurch zu befestigen.Wie steht es mit solcher Verständigung? Vermag sie die Verwirrungzu entwirren? Durch die Verständigung einigt man sich aufein Gemeinsames unter Hintansetzung <strong>der</strong> anstehenden Gegensätze.Man bestellt eine Einigung, indem man die Gegensätze<strong>zur</strong>ückstellt. In <strong>der</strong> Verständigung findet man sich auf <strong>der</strong> Ebeneeiner wechselseitigen, begrenzten Duldung. Man leistet sich denAusgleich <strong>der</strong> Meinungen in ein Gleiches, das geeignet ist, dieUnterschiede zu verdecken. Man bezahlt mit <strong>der</strong> vorgetäuschtenPreisgabe des Eigenen und Eigentlichen. Verständigung ebnet dieentschiedenen Gegnerschaften ein, und zwar auf den Anscheindes Nichtbestehens von Gegensätzen. Hierdurch sichert die Verständigungauf eine beson<strong>der</strong>e Weise unauffällig den Fortbestand<strong>der</strong> Verwirrung. Die Verständigung verhin<strong>der</strong>t die Aus-einan<strong>der</strong>--setzung und erweckt doch überall den Anschein des tätigen Wollens,das nur Einigung und Einigkeit will. Verständigung verwehrtdie Entwirrung.Wenn somit die Verständigung gegen die Verwirrung allerVorstellungsweisen nichts aus<strong>zur</strong>ichten vermag, wie können wirdann noch <strong>der</strong> Verwirrung begegnen? Die Verwirrung weicht nureiner Entwirrung, die jede Weise des Vorstellens auf ihr Eigenes<strong>zur</strong>ückbringt und so die Weisen aus- und gegeneinan<strong>der</strong>-setzt.Wir nennen, was menschlicherweise die planetarische Verwirrungzu entwirren hilft: die Schonung. Im Vergleich mit <strong>der</strong> Verständigungerscheint jedoch die Schonung offenkundig als eintatenloses, willensschwaches Nachgeben. Die Schonung sieht auswie die Flucht vor dem Aufflammen <strong>der</strong> Gegensätze. Indes ist dieSchonung, in ihr Wesen gedacht, alles an<strong>der</strong>e denn bloße Nachgiebigkeit.

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