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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Christine Henseling · Senioren: die neue Anspruchsrevolution im Freizeitbereich<br />

110<br />

Freizeitmobilität Auch der Bereich der Freizeitmobilität von Senioren<br />

ist ein Wachstumsbereich – zumindest was die Automobilität angeht.<br />

Zwar ist die Fortbewegung zu Fuß, vor allem das Spazierengehen <strong>und</strong><br />

Wandern, bei Senioren eine beliebte Freizeittätigkeit (in diesem Bereich<br />

schlagen sie die übrigen Bevölkerungsgruppen), für die Erreichung von<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Urlaubszielen spielt jedoch auch bei den Senioren das Auto<br />

die Hauptrolle. In der Gruppe der Jungsenioren (50 bis 64 Jahre) ist das<br />

Auto für das Erreichen von Freizeitzielen noch beliebter als im Bevölkerungsdurchschnitt.<br />

70 Prozent geben an, dass sie für Tagesausflüge das<br />

Auto benutzen (Bevölkerungsdurchschnitt: 65 Prozent). Auch Ruheständler<br />

(über 65 Jahre) bevorzugen für Tagesausflüge den Pkw, doch gewinnen<br />

bei ihnen öffentliche Verkehrsmittel <strong>und</strong> das Zu-Fuß-Gehen im<br />

Vergleich zu den übrigen Bevölkerungsgruppen an Bedeutung (Opaschowski<br />

1998a).<br />

Die Gruppe der Senioren, die ein Auto besitzt, wird in Zukunft voraussichtlich<br />

erheblich zunehmen. Die zuletzt ins Rentnerdasein eingetretenen<br />

Kohorten verfügen bereits in weit größerem Maße über eigene Autos als<br />

die vorangegangenen Kohorten. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen.<br />

Hatten 1991 nur 67% der über 60-jährigen Männer <strong>und</strong> 21% der Frauen<br />

einen Führerschein, werden es 2005 bereits über 80% der Männer <strong>und</strong><br />

über 50% der Frauen sein (TAZ 1997). Und auch was den Einsatz des Autos<br />

für Urlaubs-, Reise-, <strong>und</strong> Freizeitzwecke angeht, stehen die Senioren anderen<br />

Bevölkerungsgruppen in nichts nach. Die Autoindustrie hat die<br />

„neuen Alten“ aufgr<strong>und</strong> dieses Trends bereits als wichtige neue Zielgruppe<br />

in den Blick genommen. So setzt z.B. Shell in einer Studie von 1995 auf<br />

eine Zunahme der Automobilität vor allem bei der Gruppe der „neuen Senioren“<br />

sowie bei den Frauen (Shell 1995).<br />

Wellness <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit Der Wellnesstrend, die Pflege <strong>und</strong> Entspannung<br />

von Körper <strong>und</strong> Geist, ist in allen Bevölkerungsgruppen auf dem<br />

Vormarsch <strong>und</strong> spielt besonders auch in der Gruppe der Senioren eine große<br />

Rolle. Marktforscher prognostizieren, dass der Bedarf an öffentlichen<br />

<strong>und</strong> privaten Wellnessangeboten in den nächsten Jahren beständig zunehmen<br />

wird. Dabei werden immer mehr Dienstleistungen <strong>und</strong> Produkte<br />

generiert, die dem steigenden Bedürfnis nach Entspannung, Wohlgefühl<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit entsprechen. Beispiele hierfür sind die vom Kurbad zum<br />

„Entspannungstempel“ umgestalteten Thermalbäder oder Hotels, die<br />

spezielle Wellnessaufenthalte anbieten. Auch Saunaanlagen erleben<br />

einen neuen Aufschwung. Noch nie besuchten so viele Menschen eine<br />

öffentliche Sauna wie 1999.<br />

Die Gruppe der Senioren stellt in diesem Bereich eine wichtige Zielgruppe<br />

dar. Fitness <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit haben bei Senioren einen hohen Stellenwert.<br />

Dementsprechend steigt in dieser Bevölkerungsgruppe die Nachfrage

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