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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />

Campingwesens fordern. Während Camping mittels Zelt <strong>und</strong> Caravan sich<br />

als Freizeitwohnform etabliert hat, entsteht ein besonderer Planungsanspruch<br />

durch die „nomadisierenden“ Wohnmobile, für die nicht nur Stellplätze,<br />

sondern auch Entsorgungsstationen geschaffen werden müssen.<br />

Ähnliche Probleme treten bei größeren Freizeitbooten auf (Marinas mit<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsstationen).<br />

Die Ausgaben für den Freizeitverkehr insgesamt werden auf 160 Mrd.<br />

DM jährlich geschätzt. An der Spitze der Haushaltsausgaben stehen entsprechend<br />

ihrer Bedeutung für die Freizeitmobilität diejenigen für Kraftfahrzeuge,<br />

wobei die Anschaffungskosten noch den geringeren Teil ausmachen.<br />

Neben dem Freizeitverkehr entwickelte sich ein indirekt mit Freizeit verb<strong>und</strong>ener<br />

Verkehr, z.B. Transport der Kinder zu Ballett-, Musik-, Malunterricht<br />

oder Fastfood-Anlieferungen (Pizza-, Steak-Taxi u.ä.), Lebensmittel<strong>und</strong><br />

Getränkeanlieferung für Partys, Party- <strong>und</strong> Veranstaltungsdienste,<br />

Equipmentverleih. Freizeitangebote, Freizeitanbieter sind auf die allgemeine<br />

Infrastruktur (Verkehrs-, Medien-, Versorgungs- <strong>und</strong> Entsorgungsanlagen<br />

<strong>und</strong> -einrichtungen) angewiesen.<br />

Mit dem Freizeitverkehr sind zahlreiche Informationsdienstleistungen<br />

verb<strong>und</strong>en. Das Handy hat sich in Deutschland in<strong>zwischen</strong> zu einem wichtigen<br />

Organisationsinstrument für Freizeit <strong>und</strong> Freizeitmobilität herausgebildet.<br />

Fernsehen <strong>und</strong> Computer/Internet sollten als Möglichkeit der<br />

(virtuellen) Freizeitmobilität wie als Anreger bzw. als Instrumente der realen<br />

Mobilität nicht unterschätzt werden. Auch die Reiseveranstalter <strong>und</strong><br />

Reisemittler nutzen die Hightechentwicklung mit neuartigen Buchungssystemen,<br />

Internetangeboten. Wer auf Straßen <strong>und</strong> Wegen unterwegs ist,<br />

benötigt Informationen über Routen <strong>und</strong> Ziele. Hier verknüpft sich die reale<br />

mit der medialen Mobilität: durch schriftliche <strong>und</strong> elektronische Verkehrshinweise,<br />

Navigations- <strong>und</strong> Tourenhilfen.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Freizeitinfrastruktur sind die Verkehrswege<br />

(Wander- <strong>und</strong> Radwegenetze, Wasserwege, Erschließungsstraßen,<br />

Park- <strong>und</strong> Abstellplätze). Wichtige Kriterien bei der Standortuntersuchung<br />

für Freizeiteinrichtungen sind die Ermittlung des Verkehrsaufkommens<br />

<strong>und</strong> die Frage, ob die Anlage auf die Erreichbarkeit durch das<br />

Automobil angewiesen oder ob ein Bahn- oder Bustransfer möglich ist.<br />

Die Differenzierung <strong>und</strong> Spezialisierung von Freizeitangeboten,<br />

-einrichtungen <strong>und</strong> -gelegenheiten hatten die Auflösung der traditionellen<br />

Flächendeckung, größere Einzugsbereiche, weitere <strong>und</strong> mehr Wege<br />

zu spezialisierten Freizeitgelegenheiten <strong>und</strong> Einzelangeboten zur Folge,<br />

kurz mehr Freizeitmobilität. Ob die Verteuerung des Treibstoffs auf den<br />

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