06.12.2012 Aufrufe

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dr. Stefan Büchner · Der Feldberg <strong>zwischen</strong> Freizeitstress <strong>und</strong> Naturschutz – mit Schneekanonen auf Auerhühner?<br />

44<br />

eine recht matschige Angelegenheit verwandelt, ist die Verlockung groß,<br />

diesem Matsch in die benachbarte Wiese auszuweichen. Schnell entsteht<br />

so eine neue Spur knapp neben dem bisherigen Weg. Auf diese Weise<br />

waren bereits in den 1960er-Jahren einige beliebte Routen auf bis zu 15<br />

parallel verlaufende Spuren erweitert. Die Erosionskraft fließenden Wassers<br />

vertiefte manche dieser Spuren auf fast 1,70 Meter.<br />

Heute ziehen an schönen Sommertagen wahre Karawanen von Spaziergängern<br />

vom Großparkplatz hinauf zum Bismarckdenkmal, wo ein großer<br />

Teil der Besucher bereits den Höhe- <strong>und</strong> Endpunkt der Tour erreicht hat.<br />

Man verweilt, genießt die Aussicht – so vorhanden – <strong>und</strong> strebt wieder<br />

zügig dem Ausgangspunkt zu. Abgesehen von den flächig um den Seebuckgipfel<br />

vorhandenen Trittschäden, fast der Idealfall von Besucherlenkung!<br />

Seit einigen Jahren werden die Scharen der Wanderer am Feldberg<br />

noch verstärkt durch Mountainbiker. Der ganze Hochschwarzwald stellt<br />

ein hervorragendes Zielgebiet für diese Sportart dar. Nicht nur der je nach<br />

Fahrtstrecke rassige Berganstieg reizt (aus dem Rheintal bei Freiburg bis<br />

zum Feldberggipfel immerhin satte 1.200 Höhenmeter, je nach Fahrtstrecke<br />

noch mit diversen Gegensteigungen gewürzt!), sondern auch die<br />

Vielzahl der durch eine w<strong>und</strong>erschöne, abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft<br />

führenden <strong>und</strong> oft sehr gut befahrbaren Forstwege.<br />

Trotz dieses Angebots bleibt es nicht aus, dass auch die schmalen, z.T.<br />

steilen <strong>und</strong> kurvenreichen Fußwege von Bikern befahren werden, was<br />

nicht zuletzt oft erbittert geführte Streitigkeiten mit Wanderern nach sich<br />

zieht. Besonders die manchmal weit in den Abend ausgedehnten Touren<br />

auf ehemals ruhigen Forststraßen stellen eine erhebliche Beunruhigung<br />

z.B. des Auerwildes dar, das an den Wegböschungen gerne Heidelbeeren<br />

oder Magensteinchen aufnimmt.<br />

Regeln, wie etwa das im Rahmen der Naturschutzgebietsverordnung<br />

bestehende <strong>und</strong> durch Weidezäune unterstützte Wegegebot oder die Beschränkung<br />

des Mountainbikens im Naturschutzgebiet auf Wege mit einer<br />

Mindestbreite von 3 Metern, helfen hier bei der Bewältigung der Besuchermassen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!