Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
62<br />
Ressourcenverbrauch <strong>und</strong> Abfälle Der für Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
relevante Ressourcenverbrauch <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />
sowie die Abfallproblematik sind in erster Linie auf den Betrieb<br />
der Anlage sowie die induzierten Verkehre durch die Besucher zurückzuführen.<br />
Auch wenn natürlich hier gleichfalls die Planungs- <strong>und</strong> die Bauphase<br />
eine Rolle spielen, liegt der Fokus dieses Artikels auf dem Betrieb<br />
der Anlage sowie auf den induzierten Verkehren.<br />
Der spezifische Wasserverbrauch von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks ist im<br />
Vergleich zu Schwimmbädern nicht besonders hoch. Trotzdem kommt ihm<br />
– gerade bei hohen Besucherzahlen – eine besondere Bedeutung zu. So<br />
lag der Trinkwasserverbrauch des Europa-Parks Rust 1999 beispielsweise<br />
bei 43,5 l pro Besucher 4 . Bei r<strong>und</strong> 3 Mio. Besuchern sind das immerhin<br />
130.000 m 3 im Jahr. Bedenkenswert ist zusätzlich, dass durch das ständig<br />
steigende Angebot an Attraktionen in den Parks der durchschnittliche<br />
Verbrauch steigt. So lag der Trinkwasserverbrauch im Europa-Park 1998<br />
noch bei 36,1 l pro Besucher (Europa-Park 2000).<br />
Die Bedeutung der Abfallproblematik für die <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />
durch die Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks ist abhängig von der Abfalllogistik<br />
<strong>und</strong> -beseitigung am einzelnen Standort der Parkanlage. In der Regel ist<br />
das Abfallmanagement der Betreiber der Parks am weitesten gediehen.<br />
Das ergab auch die Umfrage des Öko-<strong>Institut</strong>s e.V. bei den Betreibern<br />
zahlreicher Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks. Häufig werden gerade bei den<br />
großen Anlagen bereits Verpackungen <strong>und</strong> andere Wertstoffe sortiert. In<br />
einigen Parks sind schon Rücknahmesysteme mit Pfand für die gastronomischen<br />
Einrichtungen zur Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung von Abfällen<br />
eingeführt. Die verbleibenden spezifischen Restabfallmengen können<br />
stark variieren. Im Europa-Park Rust waren es in der Saison 1999 ca. 200 g<br />
pro Parkbesucher. Bezogen auf die Gesamtbesucherzahl für diese Saison,<br />
mussten r<strong>und</strong> 600 t kostenpflichtig entsorgt werden.<br />
Der Energieverbrauch von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks setzt sich zusammen<br />
aus dem Energieverbrauch zum Betrieb des Parks <strong>und</strong> dem Energieverbrauch<br />
für die An- <strong>und</strong> Abfahrt der Besucher. Der Energieverbrauch<br />
beim Betrieb der Parkanlagen hängt stark ab von der Ausstattung der Anlagen<br />
<strong>und</strong> Fahrbetriebe. Er setzt sich zusammen aus dem Strombedarf,<br />
dem möglichen thermischen Energiebedarf zum Heizen bzw. Kühlen 5 <strong>und</strong><br />
gegebenenfalls dem Kraftstoffbedarf für einzelne Fahrbetriebe. Mit der<br />
4 Besucher von Abendveranstaltungen oder Tagungen sowie Übernachtungsgäste <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene Mehrverbrauch in der<br />
Gastronomie wurden nicht berücksichtigt (Europa-Park 2000).<br />
5 Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die meisten Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks derzeit noch in den Wintermonaten geschlossen sind. In<br />
diesem Zeitraum wird die Heizenergie nur benötigt, um baulichen Schäden vorzubeugen. Als erster Freizeitpark hat der Europa-Park<br />
Rust angekündigt, auch im Winter 2001/2002 zu öffnen. Es ist abzusehen, dass der Energiebedarf zum Betrieb des Parks im Winter somit<br />
noch deutlich steigen wird.