Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
liche Aufenthaltsdauer der Besucher liegt dabei weit über einem Tag.<br />
Sowohl Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks als auch Ferienwelten sind eher im<br />
ländlichen Raum angesiedelt <strong>und</strong> sollen oftmals zur wirtschaftlichen Aufwertung<br />
der Region dienen. Bei den städtischen bzw. stadtnahen Erlebniswelten<br />
stellt die zentrale Lage einen entscheidenden Faktor bei der<br />
Standortwahl dar. Städtische <strong>und</strong> stadtnahe Erlebniswelten können sein:<br />
Urban Entertainment Center (UEC), Shoppingcenter, Erlebnisbäder, Großkinos/Multiplexe,<br />
Ausstellungen/Messen, Sportarenen, Openair-Konzerte,<br />
Events etc. (Baumgartner 2001).<br />
Die Diversifizierung der Konzepte von Großeinrichtungen <strong>und</strong> ihr spezieller<br />
Zuschnitt auf ein ganz bestimmtes Marktsegment <strong>und</strong> eine ausgesuchte<br />
Klientel gestaltet die Klassifizierung dieser Einrichtungen zunehmend<br />
schwieriger (IfS 1994).<br />
In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Parks (Europa-Park Rust,<br />
Heidepark Soltau, Hansa-Park Sierksdorf, Phantasialand Brühl <strong>und</strong> Holiday<br />
Park Hassloch) mit mehr als einer Million Gäste im Jahr. Mehr als 50 Freizeit-<br />
<strong>und</strong> Erlebnisparks haben mehr als 100.000 Besucher. Hinzu kommen<br />
mehr als 200 Parks mit weniger als 100.000 jährlichen Gästen. Es wird<br />
geschätzt, dass insgesamt etwa 22 Mio. Besucher jährlich in die Freizeit<strong>und</strong><br />
Erlebnisparks strömen (THEMATA 2001). Laut einer Repräsentativbefragung<br />
des Freizeit-Forschungsinstituts von British American<br />
Tobacco (B.A.T.) von 3.000 Personen ab 14 Jahren im Sommer 1998 hatten<br />
bereits 37 von 100 Befragten einen Freizeit- oder Erlebnispark besucht<br />
(Opaschowski 1998).<br />
Diese Zahlen lassen erkennen, dass Freizeitgroßprojekte einen unbestreitbaren<br />
Boom verzeichnen mit weiterhin großen Wachstumspotenzialen,<br />
Investitionen <strong>und</strong> Umsätzen. Damit spiegelt sich in Deutschland der<br />
Trend zur weltweiten Expansion der Branche der letzten Jahre wider<br />
(THEMATA 2000) 1 . Weltweit wurden für 1999 in 340 Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
2 545 Mio. Besucher mit einem Umsatz von 13,8 Mrd. US$ geschätzt<br />
(THEMATA 2000).<br />
In Deutschland wurden in den letzten Jahren zahlreiche weitere Anlagen<br />
errichtet – vorwiegend in den neuen B<strong>und</strong>esländern. Die Trends bei<br />
den Konzepten für Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks zeigen, dass:<br />
· die Technikorientierung zunimmt;<br />
· die Devise „immer höher, immer größer, immer schneller“ weiterhin gilt;<br />
· auf eine attraktive Gestaltung des Geländes als Erlebnisraum zunehmend<br />
Wert gelegt wird;<br />
1 Im Zeitraum von 1990 bis 2000 verdoppelten sich die Umsätze. Die Besucherzahlen stiegen um 80% (THEMATA 2000).<br />
2 Berücksichtigt sind die Parks in Nordamerika mit über 500.000 Besuchern sowie weltweit „signifikante“ Parks.<br />
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