Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Ausgaben der privaten Haushalte<br />
Automobile (Anschaffung, Reparatur, Kraftstoffe: Freizeitanteil hier 50%) 174,5<br />
Restaurants (Freizeitumsatz 2/3) 73<br />
Freizeit-/Kulturdienstleistungen (Kino, Theater, Konzert, Sportveranstaltungen usw.) 69<br />
Zeitungen, Zeitschriften, Bücher 48<br />
Telefon, Post (Freizeitanteil 75%) 38<br />
Garten, Haustiere 36<br />
TV, Video, Radio, Foto u.a. 33<br />
Pauschalreisen 19<br />
Hotel, Gasthof (Übernachtung) 11<br />
Langlebige Gebrauchsgüter für Freizeit <strong>und</strong> Kultur 5<br />
Freizeitausgaben insgesamt 506,5<br />
Konsumausgaben der deutschen Haushalte insgesamt 2.180<br />
Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />
Der Satz „Ohne Moos nix los!“ gilt trotz der gegenteiligen Behauptung<br />
Wohlmeinender, dass man Freizeit auch ohne Geldeinsatz gestalten<br />
könne. Daher ist neben einem Maß an frei verfügbarer Zeit die Einkommenssituation<br />
der Bevölkerung Voraussetzung für ihre Freizeitaktivitäten.<br />
Die Freizeitausgaben der Haushalte zeigen bis heute ein ständiges<br />
Wachstum. In Tabelle 1 wurde aufgr<strong>und</strong> der durch das Statistische<br />
B<strong>und</strong>esamt mitgeteilten Konsumausgaben der privaten Haushalte<br />
(= 2.180 Mrd. DM) ein Auszug der wichtigsten Freizeitausgaben berechnet.<br />
Es ergibt sich danach für das Jahr 2000 ein Ausgabenvolumen von<br />
506,5 Mrd. DM.<br />
Das sind mehr als 23 Prozent der Konsumausgaben der Privathaushalte<br />
in Deutschland. Um die wirtschaftliche Bedeutung der Freizeit vollständig<br />
würdigen zu können, muss den Inlandsausgaben das Ausgabenvolumen<br />
der deutschen Touristen im Ausland von r<strong>und</strong> 90 Mrd. DM hinzugefügt<br />
werden. Das Freizeitbudget privater Haushalte steigerte sich in den westdeutschen<br />
B<strong>und</strong>esländern von 1965 bis 1995 um etwa 650 Prozent. Innerhalb<br />
der gesamtdeutschen Berechnung der Konsumausgaben, welche die<br />
Teuerungsrate berücksichtigt, ist nach einem Einbruch im Jahr 1995 nunmehr<br />
wieder ein Anstieg der Freizeitausgaben zu verzeichnen. Die ostdeutschen<br />
Haushalte verfügen allerdings durchschnittlich nur über 80 Prozent<br />
des Einkommens der westdeutschen. Die frühere Berechnung der<br />
Freizeitausgaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes wies auch im langfristigen<br />
Vergleich erhebliche Unterschiede auf <strong>zwischen</strong> Haushalten unter-<br />
Tabelle 1:<br />
Freizeitausgaben der privaten Haushalte im Inland 2000<br />
Quelle: Sigurd Agricola, 2001, nach Daten des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes<br />
161