Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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steigenden Ausstattung der Parks mit aufwendigen Attraktionen ist auch<br />
der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So<br />
zeigt die Tabelle 2, dass der Energiebedarf des Europa-Parks Rust seit 1997<br />
deutlich gestiegen ist.<br />
Der Energiebedarf steigt vor allem durch den Trend zur stärkeren Technikorientierung<br />
<strong>und</strong> zu energieintensiven Attraktionen. Als ein Beispiel<br />
sei hier die vieldiskutierte Ski-Indoor-Anlage „Alpincenter“ in Bottrop<br />
aufgeführt 6 . Um sie zu kühlen, ist ein jährlicher Strombedarf von etwa<br />
32.400 GJ erforderlich (Spiegel 2000). Das entspricht dem jährlichen Gesamt-Energieverbrauch<br />
von ca. 1.000 Personen in Deutschland 7 . Das Beispiel<br />
zeigt, dass gr<strong>und</strong>sätzlich immer aufwendigere Attraktionen geschaffen<br />
werden, um Besucher anzuziehen.<br />
Bezogen auf den Endenergieverbrauch pro Gast <strong>und</strong> Tag, liegt der Energieverbrauch<br />
eines Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks etwa vier- bis fünfmal niedriger<br />
als der einer Feriengroßeinrichtung gleicher Dimension (IfS 1994).<br />
Beim Energievergleich, der sich auf die Aufenthaltsdauer, d.h. auf Gast<br />
<strong>und</strong> St<strong>und</strong>e bezieht, ergibt sich hingegen ein ähnliches Niveau bei Park<br />
<strong>und</strong> Großeinrichtung.<br />
Vergleicht man den Energiebedarf zum Betrieb mit dem Energiebedarf<br />
für die An- <strong>und</strong> Abreise der Besucher, so zeigt sich, dass Letzerer einen viel<br />
größeren Anteil ausmacht. Er macht ungefähr das Drei- bis Vierfache des<br />
Energiebedarfs zum Betrieb der Anlagen aus (IfS 1994). Das hat verschiedene<br />
Ursachen:<br />
· An- <strong>und</strong> Abreisestrecke<br />
· Anbindung der Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
· Wahl des Verkehrsmittels (Modal Split)<br />
Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />
<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />
Tabelle 2:<br />
Entwicklung des Energieverbrauchs des Europa-Parks Rust für die Jahre 1997 bis 1999.<br />
Jahr Stromverbrauch Heizölverbrauch Kraftstoffverbrauch Gesamtverbrauch<br />
in GJ/a in GJ/a in GJ/a<br />
1997 39.600 13.230 k.A. k.A.<br />
1998 44.270 12.010 3.610 59.890<br />
1999 54.620 13.400 3.760 71.780<br />
Quelle: Europa-Park 2000; Berechnungen Öko-<strong>Institut</strong> 2001.<br />
6 Das Alpincenter repräsentiert die zur Zeit längste Indoor-Skipiste der Welt (640 m lang <strong>und</strong> 30 m breit) auf einer ehemaligen Abraumhalde.<br />
7 Der durchschnittliche Energieverbrauch (Wärme <strong>und</strong> Strom) einer Person im privaten Haushalt lag 1999 bei ca. 92 MJ/d (Berechnungen<br />
des Öko-<strong>Institut</strong>s).<br />
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