Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Willi Loose · Freizeitverkehr<br />
134<br />
anschlüssen angesiedelt (C-Standorte). Hierunter sind Nutzungen zu verstehen,<br />
bei denen beispielsweise von einem Großteil der K<strong>und</strong>en schwere<br />
Waren zu transportieren sind. Für diese Standorte ist ein ausreichendes<br />
Parkplatzangebot vorgesehen. Dies könnte auch auf Freizeitanlagen zutreffen,<br />
die überwiegend mit schwerem Sportgerät genutzt werden. Die<br />
übrigen Freizeitanlagen – <strong>und</strong> das ist die überwiegende Mehrheit aller<br />
Freizeitgroßanlagen – sind nach dieser Einteilung prädestiniert für<br />
A-Standorte. B-Standorte sind vom Nutzungsprofil <strong>und</strong> der Verkehrsanbindung<br />
her <strong>zwischen</strong> A- <strong>und</strong> C-Standorten einzuordnen.<br />
Besucher informieren sich häufig nicht selbst über die vorhandenen Anreisealternativen<br />
zum privaten Pkw, wenn sie einen Besuch in einem Freizeitzentrum<br />
planen. Deshalb sollten die Betreiber – aus eigenem Antrieb<br />
oder auf Veranlassung der Genehmigungsbehörden – im Internet oder<br />
durch gedruckte Materialien gut aufbereitete Informationen über die Erreichbarkeit<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln <strong>und</strong> die Einbindung ihres<br />
Standortes in das lokale oder regionale Fahrradwegenetz zur Verfügung<br />
stellen. Eine ausreichende Akzeptanz findet die Anreise mit dem öffentlichen<br />
Verkehr allerdings nur, wenn die Freizeitanlage nicht nur in ihrem<br />
unmittelbaren Umfeld gut an den ÖV angeschlossen ist, sondern die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel im gesamten Einzugsbereich eine gute Netzqualität<br />
auch am Wochenende aufweisen (Küchler 1997). Für die Netzqualität<br />
ist mit entscheidend, dass am Beginn der Fahrt ein durchgängig<br />
gültiges Ticket für alle benutzten Verkehrsmittel erstanden <strong>und</strong> die Notwendigkeit<br />
zum Umsteigen auf ein Minimum beschränkt werden kann.<br />
Kombitickets, das heißt Eintrittskarten, in denen die Anreisekosten für<br />
den öffentlichen Personennahverkehr bereits enthalten sind, erleichtern<br />
die Verkehrsmittelwahl zugunsten des ÖPNV, da den Besuchern keine zusätzlichen<br />
Kosten entstehen. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Bereitschaft<br />
des Betreibers, einen relativ geringen Zuschlag auf die normalen<br />
Eintrittskarten für alle Besucher zu erheben.