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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Martin Schmied, Christine Persitzky · Last Minute für den <strong>Umwelt</strong>schutz – Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />

die Treibhausgasemissionen bei Fernreisen auf das Doppelte, das sind<br />

61 Mio. Tonnen Treibhausgase. Der Anstieg bei Mittelmeerreisen beträgt<br />

5%, bei Autoreisen im Inland wird ein Rückgang um 5% erwartet (Öko-<br />

<strong>Institut</strong> 2001 <strong>und</strong> 2002).<br />

Sollen die Treibhausgasemissionen des Tourismus in Zukunft verringert<br />

werden, dann muss vor allem beim Flugverkehr angesetzt werden, sonst<br />

werden alle Minderungsanstrengungen, z.B. im Inland durch den starken<br />

Anstieg der Flugverkehrsemissionen, überkompensiert.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Schon heute verursacht das Reisen<br />

in alle Welt ernst zu nehmende <strong>Umwelt</strong>probleme. Neben globalen<br />

Auswirkungen, wie denen auf das Klima durch steigende Treibhausgasemissionen,<br />

sind es auch regional <strong>und</strong> lokal auftretende Schädigungen<br />

der Ökosysteme. Dabei spielen der Verlust von Biodiversität <strong>und</strong> der Flächenverbrauch<br />

auch in Deutschland eine wichtige Rolle, an ausländischen<br />

Urlaubszielen kommen Probleme durch hohes Abfallaufkommen <strong>und</strong> hohen<br />

Wasserverbrauch hinzu. Betrachtet man die Zukunftsprognosen für<br />

die Reisemärkte, die von großen Zuwächsen sprechen, ist zügiges Handeln<br />

geboten.<br />

Handlungsansätze für einen umweltgerechteren Tourismus<br />

Aus den Ergebnissen zu den ökologischen Folgen des Tourismus lässt<br />

sich ablesen, dass eine Verminderung der <strong>Umwelt</strong>belastungen (zumindest<br />

aber eine Abschwächung des Anstiegs) neue Strategien sowie eine konsequente<br />

Umsetzung bereits bestehender Handlungsansätze erfordert. Fünf<br />

Handlungsansätze, die zielgruppenspezifische Lösungen zur Reduzierung<br />

der <strong>Umwelt</strong>belastungen beschreiben, hat das Öko-<strong>Institut</strong> daher beispielhaft<br />

untersucht (Öko-<strong>Institut</strong> 2001):<br />

· Erhöhung der Reisedauer <strong>und</strong> -intervalle (mehr Urlaub pro Reisekilometer)<br />

· Einführung eines einheitlichen Labellings (<strong>Umwelt</strong>dachmarke)<br />

· Beeinflussung der Aktivitäten vor Ort durch den Einsatz der Marktmacht<br />

von Reiseveranstaltern<br />

· Veränderung des Modal Split (stärkere Berücksichtigung von Bus <strong>und</strong><br />

Bahn für die Reisen)<br />

· Verbesserung der Nahzielvermittlung<br />

Der Handlungsansatz „Reisedauer <strong>und</strong> Intervalle“ zielt im Wesentlichen<br />

auf das Phänomen, dass viele B<strong>und</strong>esbürger immer öfter, dafür aber kürzer<br />

verreisen <strong>und</strong> dabei immer stärker Fernziele ansteuern. Ausgehend<br />

von Motiven <strong>und</strong> Einstellungen dieser Zielgruppen (ermittelt über die<br />

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