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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Dr. Stefan Büchner · Der Feldberg <strong>zwischen</strong> Freizeitstress <strong>und</strong> Naturschutz – mit Schneekanonen auf Auerhühner?<br />

Insbesondere solange die Raufußhühner in ihrer Verbreitung auf wenige,<br />

inselartige Vorkommen beschränkt sind, kommt dem Schutz dieser<br />

„Inseln“ <strong>und</strong> damit der Lenkung des Wintersports in diesen Bereichen besondere<br />

Bedeutung zu. Die Verordnung für das Naturschutzgebiet Feldberg<br />

gibt dabei klare Regelungen vor:<br />

§ 4 Verbote im Naturschutzgebiet<br />

(1) Im Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die zu<br />

einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Schutzgebietes<br />

oder seiner Bestandteile […] führen können.<br />

(2) Im Naturschutzgebiet ist es insbesondere verboten:<br />

9. das Schutzgebiet außerhalb von Straßen <strong>und</strong> markierten Wegen<br />

zu betreten; dieses Verbot gilt nicht […] bei geschlossener<br />

Schneedecke für Flächen in der offenen Landschaft mit<br />

wenigstens 50 m Abstand zum Wald.<br />

§ 5 Besondere Verbote für den Erholungs- <strong>und</strong> Sportbetrieb im Naturschutzgebiet<br />

Im Naturschutzgebiet ist es insbesondere auch verboten:<br />

13. beim Wintersport im Wald die ausgewiesenen Skiabfahrten,<br />

Loipen oder markierten Wege zu verlassen;<br />

14. in der offenen Landschaft außerhalb von ausgewiesenen<br />

Skiabfahrten, Loipen, markierten Wegen oder für den<br />

Wintersport besonders ausgewiesenen Flächen mit geringerem<br />

Abstand als 50 m zum Wald Wintersport zu betreiben.<br />

Wandervögel <strong>und</strong> Mountainbiker – Sommerfreuden Ebenfalls seit<br />

über 100 Jahren wird der Feldberg als Wanderziel aufgesucht. Bereits<br />

1906 waren die ersten „Mountainbiker“ am Feldberg zu beobachten!<br />

Während zunächst überwiegend verschwiegene, schmale Pfade den<br />

Berg erschlossen, wurde er im Laufe der Zeit von einem immer dichter gesponnenen<br />

Wegenetz überzogen, ergänzt durch befestigte Straßen zu<br />

den baulichen Anlagen im Gipfelbereich.<br />

Insbesondere eine klimatisch bedingte Eigenart führte zudem über die<br />

Jahre <strong>und</strong> mit steigenden Besucherzahlen zu einer seltsamen Vervielfältigung<br />

dieser Wege: Gerade im Herbst, wenn sich die Oberfläche der<br />

schmalen Trampelpfade durch Kammeisbildung <strong>und</strong> Wiederauftauen in<br />

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