06.12.2012 Aufrufe

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />

184<br />

jenige der Lebenskunst. Die darin liegenden ganzheitlichen Ansätze sind<br />

nicht weit entfernt von denjenigen der Ökologiebewegung. Die größer<br />

werdenden Grauzonen <strong>zwischen</strong> den Feldern Freizeit – Ges<strong>und</strong>heit – Ökologie<br />

stellen nicht nur ein weiteres Risiko, sondern auch die Chance für<br />

neue unternehmerische Tätigkeit dar.<br />

Freizeit wurde unter dem Ziel Verbesserung des Freizeitwertes zum<br />

Gegenstand öffentlicher Wirtschaftsförderung. Leider beschränkte sich<br />

diese politische Tätigkeit zunehmend auf die Suche nach Freizeitgroßeinrichtungen.<br />

Freizeitpolitische Leitbilder <strong>und</strong> eine integrative Freizeit- <strong>und</strong><br />

Tourismuspolitik wurden bislang nur in wenigen Fällen etabliert. Ansätze<br />

dazu stellen die in den letzten Jahren durch den Niedergang des Kurwesens<br />

entwickelten Alternativkonzepte für Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte dar.<br />

In der Grauzone Freizeit – Ges<strong>und</strong>heit angesiedelt sind auch die Modelle<br />

„Kur vor Ort“, die im lokalen Umfeld vorhandene Möglichkeiten für Ges<strong>und</strong>heitsvor-<br />

<strong>und</strong> -nachsorge <strong>und</strong> Wellnessprogramme aufnehmen. Andere<br />

Ansätze sind in Privatisierungsvorhaben der Kommunen zu finden.<br />

Hier entstanden neue Unternehmensmodelle in der Kombination von Profit-<br />

<strong>und</strong> Non-Profit-Angeboten (Public-Private-Partnership), die nicht nur<br />

die Möglichkeiten eines wirtschaftlicheren Betriebs, sondern auch der<br />

weiteren politischen Einflussnahme (<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Sozialverträglichkeit)<br />

bieten.<br />

Viele Entscheidungen werden auch weiterhin nicht aufgr<strong>und</strong> solider<br />

Planung <strong>und</strong> professioneller Unternehmenskonzepte, sondern recht zufällig<br />

getroffen. Daher ist abschließend zu fordern: Für die öffentliche<br />

Freizeitplanung wie auch für die Entwicklung unternehmerischer Methoden<br />

in Richtung nachhaltiger Lösungen der Freizeitwirtschaft <strong>und</strong> für die<br />

Qualifizierung der Akteure muss noch sehr viel getan werden!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!