Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />
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jenige der Lebenskunst. Die darin liegenden ganzheitlichen Ansätze sind<br />
nicht weit entfernt von denjenigen der Ökologiebewegung. Die größer<br />
werdenden Grauzonen <strong>zwischen</strong> den Feldern Freizeit – Ges<strong>und</strong>heit – Ökologie<br />
stellen nicht nur ein weiteres Risiko, sondern auch die Chance für<br />
neue unternehmerische Tätigkeit dar.<br />
Freizeit wurde unter dem Ziel Verbesserung des Freizeitwertes zum<br />
Gegenstand öffentlicher Wirtschaftsförderung. Leider beschränkte sich<br />
diese politische Tätigkeit zunehmend auf die Suche nach Freizeitgroßeinrichtungen.<br />
Freizeitpolitische Leitbilder <strong>und</strong> eine integrative Freizeit- <strong>und</strong><br />
Tourismuspolitik wurden bislang nur in wenigen Fällen etabliert. Ansätze<br />
dazu stellen die in den letzten Jahren durch den Niedergang des Kurwesens<br />
entwickelten Alternativkonzepte für Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte dar.<br />
In der Grauzone Freizeit – Ges<strong>und</strong>heit angesiedelt sind auch die Modelle<br />
„Kur vor Ort“, die im lokalen Umfeld vorhandene Möglichkeiten für Ges<strong>und</strong>heitsvor-<br />
<strong>und</strong> -nachsorge <strong>und</strong> Wellnessprogramme aufnehmen. Andere<br />
Ansätze sind in Privatisierungsvorhaben der Kommunen zu finden.<br />
Hier entstanden neue Unternehmensmodelle in der Kombination von Profit-<br />
<strong>und</strong> Non-Profit-Angeboten (Public-Private-Partnership), die nicht nur<br />
die Möglichkeiten eines wirtschaftlicheren Betriebs, sondern auch der<br />
weiteren politischen Einflussnahme (<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Sozialverträglichkeit)<br />
bieten.<br />
Viele Entscheidungen werden auch weiterhin nicht aufgr<strong>und</strong> solider<br />
Planung <strong>und</strong> professioneller Unternehmenskonzepte, sondern recht zufällig<br />
getroffen. Daher ist abschließend zu fordern: Für die öffentliche<br />
Freizeitplanung wie auch für die Entwicklung unternehmerischer Methoden<br />
in Richtung nachhaltiger Lösungen der Freizeitwirtschaft <strong>und</strong> für die<br />
Qualifizierung der Akteure muss noch sehr viel getan werden!