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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Dr. Stefan Büchner · Der Feldberg <strong>zwischen</strong> Freizeitstress <strong>und</strong> Naturschutz – mit Schneekanonen auf Auerhühner?<br />

Besucherlenkung Bereits seit Anfang der 1970er-Jahre intensivierte der<br />

Schwarzwaldverein die ehrenamtliche Naturschutzstreife am Feldberg.<br />

Seit 1989 ist ein Mitarbeiter der Bezirksstelle für Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege<br />

(BNL) Freiburg als hauptamtlicher Naturschutzwart – der so<br />

genannte Feldberg-Ranger – für die Schutzgebietsüberwachung <strong>und</strong><br />

Besucherinformation zuständig. Eines der Verdienste der BNL war der<br />

Aufbau eines Besucherlenkungs- <strong>und</strong> -informationssystems <strong>und</strong> die Reduzierung<br />

des überaus dichten Wegenetzes.<br />

Der Vergleich von Abbildung 2 <strong>und</strong> 3 zeigt das Gr<strong>und</strong>prinzip <strong>und</strong> das<br />

Ausmaß der erfolgten Veränderungen. Insbesondere vielfach vorhandene<br />

Parallelverbindungen wurden auf wenige, gut zu begehende Verbindungslinien<br />

reduziert, erosionsanfällige „Direttissimas“ gesperrt. 1978<br />

schlossen sich die Anliegergemeinden <strong>und</strong> Anliegerkreise des Naturschutzgebiets<br />

zur „Interessengemeinschaft zum Schutz von<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft am Feldberg“ (IGNLF) zusammen. Dieser Verein<br />

beseitigte unter tatkräftiger Mithilfe des Forstamtes Todtnau v.a. durch<br />

Auffüllen der Erosionsgräben <strong>und</strong> durch Ableitung von Wasser die entstandenen<br />

Erosionsschäden.<br />

Parallel zu dieser Maßnahme musste das Wegegebot im Naturschutzgebiet<br />

verstärkt überwacht werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten vor<br />

allem mit einheimischen Wanderern, die „plötzlich“ auf ihnen lieb gewordene<br />

Routen verzichten mussten, konnte durch den Einsatz des<br />

Rangers, vieler ehrenamtlicher Helfer, z.B. des Schwarzwaldvereins <strong>und</strong><br />

seit 1994 der Sommer-Ranger, mittlerweile eine gute Akzeptanz für diese<br />

Maßnahmen erreicht werden.<br />

Einfache Weideza<strong>und</strong>rähte unterstützen darüber hinaus die Bindung<br />

der Spaziergänger <strong>und</strong> Wanderer an die Wege. Nur wenige übersteigen<br />

diese Zäune auf die Gefahr hin, einem leibhaftigen Hinterwälder Rind unmittelbar<br />

gegenüberzustehen; dass nicht immer alle Drähte tatsächlich<br />

Strom führen, tut der lenkenden Wirkung keinen Abbruch.<br />

Darüber hinaus bilden die so genannten „I-Punkte“ attraktive Anziehungspunkte<br />

für die Besucher. Schön gestaltete Tafeln informieren hier<br />

über Alltägliches wie auch Besonderes am Feldberg, <strong>und</strong> Wichtel „Velt“<br />

erzählt auch etwas Spannendes für kleine Wanderer. Die Standorte dieser<br />

Tafeln lassen sich zu reizvollen R<strong>und</strong>wanderungen verbinden.<br />

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