Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />
Tabelle 7:<br />
Nutzung <strong>und</strong> Besuch von Freizeitangeboten im Jahr<br />
168<br />
Besucher – Nutzer – Teilnehmer<br />
Mio. Mio.<br />
Restaurants 7.400,0 Erlebnisparks 21,0<br />
Entleihungen in öfftl. Büchereien (`98) 324,0 EXPO 2000 18,0<br />
Volksfeste 220,0 Internetnutzer 18,3<br />
Bäder (öffentlich) 160,0 Erlebnisbäder 16,4<br />
Kinos 149,0 Messen, Regionalausstellungen 10,1<br />
Museum (1998) 95,3 Fußballb<strong>und</strong>esliga 9,3<br />
Freizeitveranstaltungen (mind. 1x jährl.) 55,0 Fitness-Studios (Mitglieder) 4,27<br />
Theaterbesuche 43,0 Volkssportveranstaltungen 3,1<br />
Multiplex-Kinos 34,4 Festspiele 1,3<br />
Theater (1997/98) öfftl. <strong>und</strong> priv. 32,1 Konzerte von Kulturorchestern 1,2<br />
Sauna 23,0 Musikschüler 0,87<br />
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Freizeit „Freizeit in Deutschland. Freizeittrends 2000plus“, Ergänzungsband 2001, Erkrath 2000<br />
Ein bedeutendes wirtschaftliches <strong>und</strong> ökologisches Problem ist die notwendige<br />
Erneuerung der Freizeitinfrastruktur. Während eine private bzw.<br />
privat betriebene Infrastruktur in der Regel durch ihre Besitzer ständig erneuert<br />
wird, sind Teile der öffentlichen Freizeitinfrastruktur erheblich erneuerungsbedürftig.<br />
So berechnete das Deutsche <strong>Institut</strong> für Urbanistik<br />
(2000) einen Erneuerungsbedarf allein für öffentliche Sportstätten von<br />
36,2 Mrd. DM. Trotzdem wird weiterhin mehr Wert auf die Neuschaffung<br />
von vor allem spektakulären Freizeiteinrichtungen gelegt als auf die Instandhaltung<br />
der vorhandenen, wird bei der Diskussion neuer Einrichtungen<br />
die spätere Belastung durch Innovation vernachlässigt. Großprojekte<br />
(z.B. EXPO, Fußball-WM, Olympische Spiele) werden mit ihren positiven<br />
Folgewirkungen für Volkswirtschaft <strong>und</strong> (neue) Infrastruktur dargestellt –<br />
ohne Verweis darauf, dass die breite Bevölkerung sie nicht nutzen kann<br />
<strong>und</strong> dass die vom Steuerzahler aufzubringenden Mittel an anderer Stelle<br />
für Alltagsangebote fehlen werden. Das einmalige, meist sehr spezialisierte<br />
Produkt steht im Vordergr<strong>und</strong> des Interesses. Das Einzelereignis prägt<br />
das öffentliche Bewusstsein, was zu einer Überbetonung der Events nicht<br />
nur im Freizeitbereich führte. Die Kurzfristigkeit des „Eventdenkens“<br />
führt zum Wegfall von Planungs- <strong>und</strong> Angebotskontinuität <strong>und</strong> birgt in<br />
sich die Gefahr von Überangeboten. Unerlässliche bzw. vorteilhafte Vernetzungen<br />
von Infrastrukturanforderungen werden vernachlässigt oder<br />
gar nicht beachtet.<br />
Ausgewählte Felder der Freizeitwirtschaft<br />
Angebote für Outdoor-Tätigkeiten Viele Außer-Haus-Tätigkeiten haben<br />
in einem Land wie Deutschland gleich eine in die Millionen gehende<br />
Anhängerschaft. Die dabei führenden außerhäuslichen Bewegungstätigkeiten<br />
stoßen eine rege wirtschaftliche Tätigkeit an. Durch die Auffäche-