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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Martin Schmied, Christine Persitzky · Last Minute für den <strong>Umwelt</strong>schutz – Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />

Reise – über die Zukunft des Reisens). Darauf aufbauend, werden erste<br />

Handlungsansätze zur Verminderung der steigenden <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />

dargestellt (Abschnitt: Handlungsansätze für einen umweltgerechteren<br />

Tourismus) <strong>und</strong> der weitere Forschungsbedarf identifiziert (Abschnitt: Perspektiven<br />

für die Zukunft des Reisens).<br />

Tourismus heute – Folgen für die <strong>Umwelt</strong><br />

Im Urlaub zieht es die Deutschen sehr oft ins entfernte Ausland. Die Ziele<br />

wurden dabei in den letzten Jahren immer exotischer <strong>und</strong> liegen immer<br />

weiter von Deutschland entfernt. Das Ausmaß <strong>und</strong> die Art der Auslandsreisen<br />

haben dabei eine zunehmende Relevanz für die Klimagasemissionen.<br />

Im Jahr 1999 unternahmen die Deutschen 68 Millionen private Übernachtungsreisen<br />

ins Ausland. Mehr als zwei Fünftel der Auslandsreisen<br />

(r<strong>und</strong> 28 Mio.) hatten dabei den Mittelmeerraum zum Ziel. Die Fernreisen<br />

(Amerika, Asien etc.) hatten einen Anteil von 8% an allen privaten Auslandsreisen.<br />

Im Jahr 1999 wurden etwa die Hälfte der privaten Auslandsreisen<br />

mit dem Pkw <strong>und</strong> mehr als ein Drittel mit dem Flugzeug durchgeführt.<br />

Die Zahl der Privatreisenden mit dem Flugzeug hat sich <strong>zwischen</strong><br />

1976 <strong>und</strong> 1995 nahezu verfünffacht (DZT 2001; StaBu 2001).<br />

Trotz des großen Anteils der Auslandsreisen ist das Inland derzeit noch<br />

das bedeutendste Reiseziel der Deutschen. 90 Millionen private Übernachtungsreisen<br />

der B<strong>und</strong>esbürger führten 1999 nach Deutschland, also r<strong>und</strong><br />

drei von fünf Reisen. Der private Inlandstourismusmarkt ist dabei stark<br />

durch Kurzreisen (2-4 Tage) geprägt. 55% der inländischen Privatreisen<br />

waren Kurzreisen mit maximal drei Übernachtungen; bei Auslandsreisen<br />

liegt dieser Anteil lediglich bei r<strong>und</strong> 20%. Entsprechend sieht die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer aus: Während bei Auslandsreisen im Durchschnitt<br />

10,1 Nächte am Zielort übernachtet werden, sind es im Inland nur<br />

5,3 Nächte (DZT 2001).<br />

Treibhausgasemissionen Treibhausgasemissionen entstehen beim Tourismus<br />

hauptsächlich in zwei Bereichen: bei der An- <strong>und</strong> Abreise <strong>und</strong> bei<br />

der Unterkunft am Urlaubsort. Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an Reisezielen, der<br />

dabei benutzten unterschiedlichen Verkehrsmittel <strong>und</strong> der möglichen<br />

Unterkunftsformen (Hotels, Privatunterkünfte etc.) ist es nur schwer möglich,<br />

ein vollständiges Bild der Treibhausgasemissionen aller privaten Reisen<br />

der Deutschen zu zeichnen. Um dennoch eine Vorstellung über die<br />

Größenordnung zu bekommen, werden im Folgenden die Treibhausgasemissionen<br />

für fünf typische Auslandsreisen dargestellt:<br />

· Flugreisen zum Mittelmeer (16,9 Mio.)<br />

· Pkw-Fahrten zum Mittelmeer (8,6 Mio.)<br />

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