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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Martin Schmied, Christine Persitzky · Last Minute für den <strong>Umwelt</strong>schutz – Perspektiven für die Zukunft des Reisens<br />

· Durch die Wachstumsdynamik der Reisemärkte werden absehbare technische<br />

Effizienzgewinne bei den Treibhausgasemissionen deutlich überkompensiert.<br />

· Die dargestellten Handlungsansätze versprechen Minderungspotenziale<br />

vor allem bei den Treibhausgasemissionen, verursacht durch Reisen<br />

innerhalb Deutschlands oder in das benachbarte Ausland, <strong>und</strong> insgesamt<br />

bei qualitativen <strong>Umwelt</strong>aspekten (z.B. Verlust der Biodiversität).<br />

· Die Einflussnahme auf das Verhalten der Urlauber im Sinne einer<br />

<strong>Umwelt</strong>entlastung kann erfolgreicher sein, wenn die Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

Wünsche der Reisenden stärker berücksichtigt werden (hohe Bedeutung<br />

der Motivforschung).<br />

· Die Maßnahmen zur Senkung der <strong>Umwelt</strong>belastungen im Bereich Tourismus<br />

sollten stärker an den prioritären <strong>Umwelt</strong>problemfeldern (vor<br />

allem Klimaschutz, Verlust der Biodiversität, im Ausland auch Wasserverbrauch)<br />

orientiert werden.<br />

· Das wachsende Hauptproblem Flugreisen wird durch die in dieser Arbeit<br />

vorgeschlagenen Maßnahmen allein nicht ausreichend adressiert,<br />

sodass im politischen Raum Vorschläge zur Kerosinsteuer, Emissionsabgabe<br />

oder zu Kompensationsregelungen virulent (bleiben) werden.<br />

· Maßnahmen müssen mit geeigneten Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsstrategien<br />

verb<strong>und</strong>en sein.<br />

Die vorgestellte Problemanalyse macht damit deutlich: Das absehbare<br />

Reiseverhalten der B<strong>und</strong>esbürger wird zukünftig zu einer deutlichen Zunahme<br />

der <strong>Umwelt</strong>belastung führen. Hierfür ist in erster Linie der prognostizierte<br />

rasante Zuwachs der Fernreisen mit dem Flugzeug verantwortlich.<br />

Die Prognose der touristischen Treibhausgasemissionen lässt<br />

erwarten, dass auch begrüßenswerte Effizienzgewinne durch technische<br />

Weiterentwicklungen den Anstieg der Emissionen bei anhaltendem Zuwachs<br />

der touristischen Fernreisen nicht annähernd ausgleichen können.<br />

Die Palette der in dieser Arbeit vorgestellten Handlungsansätze zeigt,<br />

dass Fantasie <strong>und</strong> Einfallsreichtum gefragt sind, um die <strong>Umwelt</strong>belastungen<br />

durch die touristischen Aktivitäten der B<strong>und</strong>esbürger zu begrenzen.<br />

Die Wirkungsanalyse ergab einerseits, dass durch die Handlungsansätze<br />

wichtige <strong>Umwelt</strong>problemfelder adressiert werden können. Andererseits<br />

wird aber deutlich, dass selbst bei optimalem Greifen der fünf vorgeschlagenen<br />

Handlungsansätze <strong>und</strong> der mit ihnen verb<strong>und</strong>enen Maßnahmen<br />

das Problem nicht erschöpfend angegangen wird.<br />

Da eine intakte <strong>Umwelt</strong> Voraussetzung für ökonomisch erfolgreichen<br />

Tourismus ist, sollte es gerade im Interesse der wirtschaftlichen Akteure<br />

liegen, nachhaltig zu handeln. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Reiseveranstalter,<br />

die Branchenverbände (z.B. Deutscher Reisebüro <strong>und</strong> Reiseveranstalter<br />

Verband) sowie die Leistungsträger der Branche (z.B. Bahn,<br />

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