Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Willi Loose · Freizeitverkehr<br />
130<br />
ne einer nachhaltigen Entwicklung zu zukunftsfähigen Freizeitverkehrskonzepten<br />
kommt.<br />
Mobilitätsstilbezogene Maßnahmenkonzepte In der oben beschriebenen<br />
Freizeitverkehrs-Untersuchung wurden beispielhaft Handlungsansätze<br />
abgeleitet, die auf die einzelnen Mobilitätsstilgruppen speziell zugeschnitten<br />
sind. Sie sollen dazu beitragen, gezielt die Verkehrsmittel des<br />
<strong>Umwelt</strong>verb<strong>und</strong>es (Zu-Fuß-Gehen, Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel im<br />
Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr) anstelle der Autonutzung im Bewusstsein der Mitglieder<br />
der Zielgruppen herauszustellen. Dies erfolgt für jede Gruppe mit<br />
anderen Schwerpunkten <strong>und</strong> orientiert sich an den Akzeptanzwerten der<br />
einzelnen Verkehrsalternativen. Wo möglich, soll die nahräumliche Orientierung<br />
der Freizeitwege gefördert oder stabilisiert werden, um dem allgemeinen<br />
Entfernungswachstum, der den Freizeitbereich genauso wie die<br />
anderen Wegezwecke betrifft, entgegenzuwirken. Im Folgenden wird ein<br />
Auszug aus den im Bericht beschriebenen zielgruppenspezifischen Handlungsoptionen<br />
gegeben (Götz et al. 2001).<br />
FUN-ORIENTIERTE<br />
Die Mitglieder dieser Mobilitätsstilgruppe steigen zwar heute bereits<br />
überdurchschnittlich oft in öffentliche Verkehrsmittel, jedoch lässt deren<br />
Nutzung im Freizeitverkehr stark nach gegenüber anderen Verkehrszwecken.<br />
Die Verkehrsbetriebe haben jedoch dann in dieser Gruppe eine<br />
aussichtsreiche Chance zu größeren Verkehrsmittelanteilen auch im Freizeitverkehr,<br />
wenn sie es schaffen, sich von ihrem altmodischen Image zu<br />
befreien <strong>und</strong> den Erlebnischarakter <strong>und</strong> Gruppenvorteil einer Fahrt mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln stärker in den Vordergr<strong>und</strong> zu stellen.<br />
Die individualistische Spaß- <strong>und</strong> Erlebnisbereitschaft muss sich während<br />
der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfalten können, der Weg<br />
muss stärker als heute bereits zum Erlebnis ausgestaltet werden. Helfen<br />
könnte dabei der verstärkte Einsatz moderner Technik im ÖV. Dies könnte<br />
beispielsweise durch das Angebot von Internetzugängen in Fernverkehrszügen<br />
oder im lang laufenden Regionalverkehr erfolgen oder durch zielgruppenspezifische<br />
Informationsangebote zu Veranstaltungen, Events,<br />
Clubs <strong>und</strong> Erlebniswelten mit Online-Informationen zur An- <strong>und</strong> Abreise<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Elektronisches Ticketing erspart den<br />
FUN-ORIENTIERTEN Gelegenheitsfahrern die Suche nach dem günstigsten<br />
Tarifangebot <strong>und</strong> erleichtert durch das elektronische Zugangs- <strong>und</strong> Abrechnungsverfahren<br />
nach „best price“-Methode generell den Zugang zu<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Ausbau von abendlichen oder<br />
nächtlichen Verkehrsangeboten, die eventuell auch im bedarfsgesteuerten<br />
Nachfrageverkehr in das Umfeld der Städte <strong>und</strong> Ballungsräume organisiert<br />
werden, verbessert die Nutzungsbedingungen beim Kneipenbum-