Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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Sigurd Agricola · Wirtschaftsfaktor Freizeitindustrie<br />
frastruktur-)Schwerpunkten (z.B. Ausflugsgaststätten, Sehenswürdigkeiten).<br />
Die <strong>Umwelt</strong>auswirkungen der einzelnen Freizeiteinrichtungen sind<br />
sehr unterschiedlich <strong>und</strong> keineswegs immer negativ. Vielfach konnten durch<br />
Freizeitnutzung <strong>Umwelt</strong>verbesserungen vorgenommen werden. Privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen entlasten zudem von öffentlichen Aufwendungen.<br />
Freizeitanbieter konkurrieren in ihren <strong>Umwelt</strong>ansprüchen sowohl<br />
untereinander als auch mit anderen Bereichen wie Landwirtschaft, Wald<strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft, Gewerbe <strong>und</strong> gewerblichem Verkehr, welche insgesamt<br />
größere <strong>Umwelt</strong>belastungen als die Freizeitwirtschaft auslösen.<br />
Öko-Audit <strong>und</strong> Recyclingfragen dringen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />
in die Felder der Freizeitwirtschaft ein. Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />
sind als Anreiz durchaus wichtig, da die für ökologische<br />
Lösungen erforderlichen organisatorischen <strong>und</strong> finanziellen Aufwendungen<br />
für die meisten (kleinen <strong>und</strong> mittleren) Freizeitunternehmen sehr<br />
hoch sind. <strong>Umwelt</strong>ethische Vorgaben können das Freizeit-Nachfrageverhalten<br />
durchaus beeinflussen, wie es das Marketingkonzept des sanften<br />
Tourismus zumindest in Ansätzen zeigt.<br />
<strong>Umwelt</strong>-Gütesiegel können – da sie Verkaufsargument sind – Anstoß zu<br />
ökologischen Angebotslösungen sein. Der Anreiz, mit umweltverträglicheren<br />
Lösungen Geld zu verdienen, darf nicht unterschätzt werden.<br />
Nicht nur die Herstellung, sondern auch die Bereitstellung von Hilfsmitteln<br />
dazu kann recht einträglich sein. Man denke an Geschirr- <strong>und</strong> Spülmobile,<br />
mobile Toiletten u.ä., die an Veranstalter verliehen werden.<br />
Das Öko-Management als Teil des Qualitätsmanagements (Müller 2000)<br />
greift in alle Unternehmensbereiche ein, erfordert also den völligen Wandel<br />
eines Unternehmens. Es ist in der Regel nur dann von Interesse für<br />
Unternehmen, wenn sofortige Resultate (z.B. Einsparungen bei Energie,<br />
Ver- <strong>und</strong> Entsorgung usw.) erkennbar sind. Wichtig bleibt die sich in Bezahlung<br />
ausdrückende Nachfrage durch die Freizeiter. Öko-Management<br />
ist Teil des Unternehmensmarketings. Dazu sind tiefgreifende Veränderungen<br />
notwendig, für welche die meisten kleineren <strong>und</strong> mittleren Unternehmen<br />
qualifiziert werden müssen.<br />
Chancen für ökologisches Handeln im neuen Freizeitmarketing<br />
Öffentliche <strong>und</strong> privatwirtschaftliche Freizeitangebote sind nur dann<br />
erfolgreich, wenn sie inhaltlich den Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen der Bürger/Konsumenten<br />
entsprechen. K<strong>und</strong>enorientierung, nicht unternehmerischen<br />
bzw. politischen Leitbildern gilt das Interesse. Die Marketingkonzepte<br />
in beiden Bereichen stehen in einem inhaltlichen Konflikt <strong>zwischen</strong><br />
Wohlfahrts- <strong>und</strong> Gewinnorientierung, der durch geschicktes Stadtmarketing/Citymanagement<br />
<strong>und</strong> durch Formen der Public-Private-Partnership<br />
bewältigt werden kann.<br />
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