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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Christian Hochfeld, Dr. Volker Strubel, Kirsten Havers<br />

<strong>Umwelt</strong>auswirkungen <strong>und</strong> Optimierungspotenziale von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />

Erholungsdruck, Zersiedelung der Landschaft <strong>und</strong> Flächenverbrauch<br />

Viele – vor allen Dingen lokale – <strong>Umwelt</strong>folgen werden bereits<br />

mit der Standortplanung <strong>und</strong> der Planung <strong>und</strong> Errichtung von Freizeit<strong>und</strong><br />

Erlebnisparks determiniert. Sie lassen sich allerdings nur schwer quantifizieren.<br />

Die Zersiedelung der Landschaft, der Flächenverbrauch, die Flächenversiegelung<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Beeinträchtigung der Biodiversität<br />

<strong>und</strong> des Landschaftsbildes sowie der steigende Erholungsdruck in der Umgebung<br />

sind vor allem bei denjenigen Vorhaben schwer wiegend, die<br />

nicht in direktem Anschluss an vorhandene städtische Agglomerationen,<br />

sondern in der Nähe kleinerer Gemeinden im ländlichen Raum angelegt<br />

worden sind oder angelegt werden.<br />

Bei der Analyse von Fallbeispielen konnte der Trend der deutlichen<br />

Maßstabsvergrößerung von Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks verifiziert werden.<br />

Der Flächenverbrauch der Parks ist sehr unterschiedlich. Er liegt <strong>zwischen</strong><br />

80 ha <strong>und</strong> 400 ha. Durch die steigende Vielfalt der Angebote nimmt die<br />

Flächeninanspruchnahme deutlich zu. Der Anteil der Flächenversiegelung<br />

kann stark variieren. Auf den Vorhabensflächen ist zusätzlich mit erheblichen<br />

Bodenverdichtungen <strong>und</strong> Bodenmodellierungen zu rechnen, die in<br />

den <strong>Umwelt</strong>verträglichkeitsprüfungen bei der Genehmigung der Anlagen<br />

teilweise nur unzureichend berücksichtigt werden. Zusätzlich zu dem Flächenverbrauch<br />

der Parkanlage selbst sind der Flächenverbrauch der Verkehrswege<br />

zur Erschließung der Großeinrichtungen sowie die Parkflächen<br />

für den ruhenden Verkehr mit hohem Versiegelungsgrad zu bewerten. Sie<br />

können noch einmal bis zu 10% der Fläche des Parks ausmachen.<br />

Die mit der Flächeninanspruchnahme verb<strong>und</strong>ene Beeinträchtigung der<br />

Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt (Biodiversität) ist deshalb von Bedeutung, weil oftmals<br />

ökologisch wertvolle Landschaften als Standorte für Freizeit- <strong>und</strong> Erlebnisparks<br />

ausgewählt werden, in denen seltene oder gefährdete <strong>und</strong><br />

besonders störungsanfällige Arten anzutreffen sind. Die Beeinträchtigung<br />

des Landschaftsbildes ist Folge nicht allein der riesigen Flächenausdehnung<br />

der Vorhaben, sondern auch der für die Räume atypischen Nutzung<br />

der Flächen, der regionsuntypischen, auffälligen Bauweisen <strong>und</strong> Bauten<br />

(IfS 1994).<br />

Durch das oftmals sehr hohe Besucheraufkommen entsteht ein verstärkter<br />

Erholungsdruck in der Umgebung. Dies gilt insbesondere für Anlagen<br />

mit außen-orientiertem Betriebskonzept.<br />

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