Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV
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einnehmen. Der Freizeitverkehrsaufwand beträgt 33,7% aller zurückgelegten<br />
Entfernungen. Die vergleichbaren Größenordnungen des Freizeitverkehrsanteils<br />
beim Aufkommen einerseits <strong>und</strong> beim Aufwand andererseits<br />
bedeuten, dass der Durchschnitt aller Freizeitwege im Alltag etwa<br />
der durchschnittlichen Entfernung der Wege insgesamt entspricht.<br />
Im Laufe einer Woche werden im Durchschnitt etwa 62 km pro Person<br />
im Freizeitverkehr zurückgelegt. Davon knapp drei Viertel mit privatem<br />
Pkw (73,7%), 10,8% zu Fuß, 9,1% mit öffentlichen Verkehrsmitteln <strong>und</strong><br />
6,4% mit dem Fahrrad. 70% der Freizeitwege verbleiben innerhalb der<br />
Gemeindegrenzen.<br />
Einen Überblick über die einzelnen verkehresrelevanten Freizeitwegezwecke<br />
gibt Abbildung 1. Aus der Liste aller abgefragten Verkehrszwecke<br />
sind die zum Freizeitverkehr zählenden herausgefiltert worden. In die Werte<br />
eines durchschnittlichen Wochentags gehen die Werktage Montag bis<br />
Freitag, die Samstage <strong>und</strong> Sonntage gewichtet ein. Es ist getrennt dargestellt,<br />
wie hoch der Anteil der einzelnen Freizeitaktivitäten, bezogen auf<br />
die zugehörige Wegeanzahl bzw. bezogen auf den Verkehrsaufwand, ist.<br />
Die drei häufigsten Freizeitwegezwecke sind erstens „Bekannte <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e (außerhalb der eigenen Wohnung) treffen“, zweitens eine<br />
„Kneipe, ein Café oder ein Restaurant aufsuchen“ <strong>und</strong> drittens „Verwandte<br />
oder Kinder besuchen“. Diese Freizeitaktivitäten werden über alle<br />
Wochentage am häufigsten ausgeführt. Danach kommen das „Spazierengehen<br />
im Grünen“, eine typische Wochenendaktivität, das „H<strong>und</strong>ausführen“,<br />
welches von den Betroffenen regelmäßig täglich mehrfach<br />
durchgeführt wird <strong>und</strong> deshalb in der Häufigkeitsstatistik weit vorne auftaucht,<br />
<strong>und</strong> der „Gang zum Friedhof oder in die Kirche“. Die explizit vorgegebene<br />
Aktivität „Besuch eines Freizeitparks oder einer Freizeitattraktion“<br />
findet sich in der Auflistung nur mit einer geringen Wegeanzahl in<br />
der befragten Personengruppe wieder.<br />
An der Spitze des Freizeitverkehrsaufwands eines durchschnittlichen<br />
Wochentags – wenn also die Wegehäufigkeit unter Einbeziehung der zurückgelegten<br />
Entfernungen berücksichtigt wird – steht der Besuch von<br />
Verwandten oder Kindern. Hier werden zum Teil größere Entfernungen<br />
zum Wohnort dieser Personen zurückgelegt. Es folgen in der Bedeutung<br />
wiederum das Treffen mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten <strong>und</strong> an dritter Stelle<br />
die Spazierfahrt <strong>und</strong> „Fahrt ins Blaue” am Wochenende. Die nächsten<br />
Plätze belegen der Disko-, Kino- oder Theaterbesuch sowie die aktive<br />
Sportausübung. Häufig ausgeübte Freizeitaktivitäten, für die nur kurze<br />
Wege zurückgelegt werden, die also zum großen Teil in unmittelbarer Nähe<br />
der Wohnung stattfinden, sind der Besuch eines Cafés oder einer Kneipe,<br />
der Friedhofs- <strong>und</strong> Kirchenbesuch sowie das Ausführen des H<strong>und</strong>es.<br />
Willi Loose · Freizeitverkehr<br />
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