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Freizeitgesellschaft zwischen Umwelt, Spaß und ... - Öko-Institut eV

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Der Verkehrszweck Freizeit wird in der verkehrswissenschaftlichen Fachliteratur<br />

oftmals als Restkategorie aller übrig gebliebenen Aktivitäten definiert,<br />

während die Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungswege, die Wege zum Einkaufen<br />

<strong>und</strong> Versorgen <strong>und</strong> die geschäftlichen Wege während der Arbeitsoder<br />

Dienstzeit positiv definiert werden. Urlaubsverkehr wird als Freizeitverkehr<br />

mit fünf <strong>und</strong> mehr Tagen Dauer abgegrenzt (BMVBW 1999). Im<br />

Freizeitverkehr werden so unterschiedliche Aktivitäten <strong>und</strong> Wege, wie der<br />

Gang zur Kneipe um die Ecke, der Wochenendausflug über große Entfernungen,<br />

die Begleitung von Kindern zum Geburtstagsfest der Kindergartenfre<strong>und</strong>e<br />

oder der Besuch von Verwandten an deren Wohnort, zusammengefasst.<br />

Diese Aktivitäten unterscheiden sich stark voneinander<br />

hinsichtlich der Freiheit bei der Zielwahl, zeitlicher Lage oder Häufigkeit.<br />

Auch die Fahrten der Wochenendpendler <strong>zwischen</strong> ihren Heimatorten<br />

<strong>und</strong> den Wohnorten während der Arbeitsperioden werden zu den Freizeitwegen<br />

gerechnet.<br />

Im Projekt des ISOE <strong>und</strong> des Öko-<strong>Institut</strong>s hingegen wurde der Freizeitverkehr<br />

positiv definiert <strong>und</strong> als Summe von 19 detailliert aufgeführten<br />

Freizeitzwecken zusammengefasst. Freizeit wird als Aus-Zeit verstanden,<br />

in der die Rollenerwartungen sozialer Systeme vorübergehend ausgesetzt,<br />

auf jeden Fall aber abgeschwächt werden (Götz et al. 2001).<br />

Im Zentrum der Untersuchung stand eine deutschlandweite Bevölkerungsbefragung,<br />

mit der u.a. Lebensstil- <strong>und</strong> Freizeitorientierungen <strong>und</strong><br />

das Verkehrsverhalten erfasst wurden.<br />

Wege <strong>und</strong> Verkehrsaufwand im alltäglichen Freizeitverkehr Die Ergebnisse<br />

der Befragung gewähren einen guten Einblick in das alltägliche<br />

Verkehrsgeschehen <strong>und</strong> beleuchten insbesondere die vielen unterschiedlichen<br />

Facetten des Freizeitverkehrs durch die differenzierte Erfassung der<br />

einzelnen Freizeitaktivitäten außer Haus.<br />

An einem durchschnittlichen Wochentag werden 34,8% der Wege zu<br />

Freizeitzwecken durchgeführt. 33,1% haben Anlässe im Bereich Arbeit<br />

oder Ausbildung <strong>und</strong> 32,1% im Bereich privater oder haushaltsbezogener<br />

Dienstleistungen. Montags bis freitags wird ein Viertel aller Wege als Freizeitweg<br />

zurückgelegt, während der Anteil samstags auf 55,3% ansteigt<br />

<strong>und</strong> am Sonntag einen Spitzenanteil von 84,6% erreicht.<br />

Wenn anstelle der Wegeanzahl die zurückgelegten Kilometer – d.h. der<br />

Verkehrsaufwand – als Gr<strong>und</strong>lage der Betrachtung herangezogen werden,<br />

werden die überproportionalen Wegelängen des Berufsverkehrs deutlich.<br />

An einem durchschnittlichen Wochentag werden nämlich 52,9% des<br />

Verkehrsaufwandes für Wege zur Arbeit oder zur Ausbildung zurückgelegt,<br />

während die Dienstleistungen nur einen Anteil von 13,4%<br />

Willi Loose · Freizeitverkehr<br />

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